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Wieland Freund: Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts
Jetzt bestellen bei amazon.de! Es ist beruhigend zu wissen, dass dem Buchhandel – trotz der Beendung des Harry-Potter-Epos – die Fantasy-Romane nicht ausgehen.

„Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ gehört zu den Bänden, die von Phantasie und Phantastischem nur so platzen.

Der zwölfjährige Junge Jonas Nichts ist ein Waise. Er lebt bei dem alten Wirten Brand und dessen Magd Elsa. Oft hat er sich schon gefragt, wer seine Eltern sind und wo seine Wurzeln liegen. Doch der Wirt Brand kann ihm keine Antwort geben, nur einen Zettel auf dem „Jonas Nichts“ steht – sein Name. Jonas vertreibt sich die Zeit, indem er in seinen Abenteuern verschwindet. Er denkt sich den Räuber Wieflinger aus, der atemberaubende Geschichten erlebt. Plötzlich wird Jonas aus der ruhigen Idylle des Wirthauses herausgerissen, als eines Tages der Advokat Peregrin Aber in einer Kutsche vorfährt und Jonas mit sich nehmen möchte. Jonas hat geerbt. Ein ganzes Anwesen namens Wunderlich darf er nun das seine nennen. Aber Jonas plagen große Zweifel. Warum hat er das Anwesen der Clara Fink geerbt, die er doch nicht kannte? Warum wurde der Schwester Alma nichts vermacht?
Seine Skepsis wächst, als er von den eigenartigen Bedingungen erfährt, die an das Erbe geknüpft sind. So darf Jonas niemals das dubiose Spielzimmer betreten und Alma – der Wohnrecht zugesprochen wurde - wird von Wunderlich verwiesen, sollte Jonas sterben. Ist Jonas in größerer Gefahr, als er denkt?

Sein einziger Trost sind der stumme Diener Ruben und die Köchin Tabbi, obwohl Ruben Jonas mysteriöse Nachrichten zukommen lässt. „Egal wer dich fragt! Du bist nicht 12. Du bist 13!“, steht auf einem der Zettel.

Jonas bleibt keine Zeit sich an seine neue Situation zu gewöhnen. Denn sobald der Advokat Aber abgereist ist, werden Mordanschläge auf Jonas verübt. Als Jonas beschossen wird, drängt Ruben ihn in das Spielzimmer hinein, in welches sich Alma ständig mit dem unangenehmen Pfarrer Irmingast zurückzieht. Doch als Jonas das Spielzimmer betritt, sieht er dieses ungenutzt vor. Als er sich schließlich, wie Ruben ihm geheißen hat, im Schrank versteckt, entdeckt er in diesem eine andere Welt. In dieser werden Alben, Fängge und Faune gejagt. Hier reagiert eine grausame Kaiserin über willenlose Geschöpfe und Ruben wird bei dem Versuch, Jonas zurückzubringen festgenommen.

Jonas muss ihn retten, das hätte Ruben auch für ihn getan. Zum Glück hat er Unterstützung von Ole Mond und dessen Freunden, aber welche wichtige Rolle Jonas in dieser Welt spielt, soll ihm erst später bewusst werden, ebenso welche Bedeutung die Spielfiguren haben, die er in Wunderlich gefunden hat. Warum werden in dieser Welt alle zwölfjährigen gesucht? Warum kann Ruben plötzlich sprechen? Und wer sind diese seltsamen Menschen namens Trabanten, die alle gleich aussehen?

Jonas steht vor dem famosesten Abenteuer seines Lebens, welches seinem Waisendasein endlich einen Rahmen verleiht.

Nicht nur inhaltlich erscheint „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ grandios. Wieland Freund erschafft in seinem Jugendroman ein atemberaubendes Szenario und, wie es scheint, eine Welt in seiner Welt. Wunderlich und die Welt hinter dem Schrank stecken voller Zauber und Überraschungen. Und obwohl der Inhalt an zwei Stellen verdächtig an die Narnia-Chronik und „Alice im Wunderland“ erinnert, machen die anderen Innovationen diese Assoziationen genügend wett.

Freund stellt seine Leser vor ein übergroßes Rätsel, welches aus winzigen Mosaiksteinchen zusammengesetzt ist, manche vorhersehbar und andere umwerfend überraschend. Durch die Liebe und Lebendigkeit, die in seinen Charakteren stecken, wird die Handlung allerdings nie schleppend oder langweilig, im Gegenteil fordert sie sogar dazu auf die knapp 500 Seiten in einem Rutsch auszulesen. Und trotz der Fülle an Informationen, einem relativ komplizierten Aufbau und ständigen Verwirrungen und Vertuschungen gelingt Freund die Darstellung so prägnant und verständlich, dass der Leser sich fast beheimatet fühlt in dieser fremden Welt hinter dem Schrank.

Außerdem spielt er auf brillante Weise mit der Magie der Vorstellungskraft, dem Zauber der Phantasie und der Macht des Willens. Alle diese Komponenten setzen „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ zu einem zauberhaften Gedankenspiel zusammen.

Innovativ sind auch seine Kapiteltitel – neben den originellen und zum Schmunzeln anregenden Namen ein Bonbon, das zum Witz des Romans beiträgt.

Da Freund im Nachwort seine Inspiration zu dem Buch darlegt, wirkt die ganze Handlung noch viel famoser, wirklicher und trotz ihrer Phantasiefülle wahrhaftig. Vielleicht wäre „wahrscheinlich“ die bessere Bezeichnung, denn dieser und ihrem Antonym werden in der Welt hinter dem Schrank obskure Bedeutungen zugeordnet.

„Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ ist eine Sage, versteckt in einem Märchen, von Sehnsucht, Machtgier, Liebe und dem Sinn der Lebendigkeit verkündend, Freundschaft, Feindschaft und Leidenschaft verbindend. Eine Welt hinterm Schrank, die unser aller Wünsche weckt und wirklich mitreißt.

Wieland Freund: Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts.
Beltz & Gelberg, August 2007.
520 Seiten, Hardcover, 17,90 Euro.

Sabrina Greifenhofer

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