James A. Sullivan erzĂ€hlt in âNuramonâ die Geschichte eines der Protagonisten aus Bernhard Hennens Reihe âDie Elfenâ.
In Hennens Buch bricht Nuramon zusammen mit Farodin, Freund und Konkurrent um die Gunst der Elfe Noroelle auf, um die Geliebte aus ihrer Verbannung zu befreien. Auf der Menschenwelt Daia, in ferner Zukunft, finden sie die Elfe, die sich aber fĂŒr Farodin entscheidet und mit ihm zusammen ins Mondlicht geht. Nuramon bleibt allein und ohne Hoffnung auf RĂŒckkehr nach Albenmark in Daia zurĂŒck.
Auf dem Kontinent Daias, der nicht von den Feinden der Elfen, den Tjured-AnhĂ€ngern, beherrscht wird, bleibt Nuramon vorerst fĂŒr sich allein. SchlieĂlich aber entscheidet er, sich den Menschen anzuschlieĂen und trifft so Daoramu, die seine groĂe Liebe wird. Auf Daia gab es bei Nuramons Ankunft praktisch keine Magie. Das Ă€ndert sich aber wĂ€hrend seiner Zeit mit Daoramu und auch die Kinder der beiden erben die magischen FĂ€higkeiten der Elfen. SchlieĂlich aber wird die Magie zu einer Gefahr, die lĂ€ngst schon den Kontinent der Tjured-GlĂ€ubigen beeinflusst hat. Und so mĂŒssen Nuramon, seine Familie und ihre menschlichen Freunde sowohl gegen den alten Feind der Elfen kĂ€mpfen als auch einen Weg finden, der wuchernden Magie Herr zu werden.
Als ich âDie Elfenâ gelesen habe, ging es mir wie sicher vielen anderen Lesern: Ich wollte Nuramons Geschichte in der Menschenwelt weiter erzĂ€hlt wissen. Mit diesem Roman ist das zwar passiert, aber leider nicht einmal ansatzweise so brillant wie in Hennens Romanen. All der Zauber, den seine BĂŒcher wecken, die Faszination, die seine Elfen auf den Leser ausĂŒben: das fehlt diesem Buch. Auch erinnere ich mich, dass Nuramon in einer weit fortgeschrittenen Zukunft Daias zurĂŒck geblieben ist. Sullivans Roman spielt aber in einer eher mittelalterlich anmutenden Periode. Auch ĂŒber das Leben des Elfen in einer modernen Menschenwelt zu erzĂ€hlen, hĂ€tte meines Erachtens einen zusĂ€tzlichen groĂen Reiz gehabt. Es ist sehr schade, dass dies nun wohl nicht mehr zu erwarten ist.
James A. Sullivan wurde in West Point, USA geboren und hat in Köln studiert. Er hat zusammen mit Bernhard Hennen âDie Elfenâ geschrieben.
James A. Sullivan: Nuramon.
Heyne, November 2013.
832 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.