Diesmal liegt der junge carlâs books-Verlag, in dem der so erfolgreiche âHundertjĂ€hrigeâ erschienen ist, daneben. Kristian Bang Fossâ âDer Tod fĂ€hrt Audiâ ist weniger gelungen.
Der private Krankenpfleger Asger freundet sich mit seinem einzigen Patienten Waldemar an und bricht mit ihm 100 Seiten spÀter zu einer Tour im VW-Bus von DÀnemark nach Marokko auf. Dort will Waldemar, der gleich an mehreren Krankheiten leidet und nur wenige Schritte zu Fuà bewÀltigen kann, einen Wunderheiler treffen.
Was sich in dieser Kurzbeschreibung so anhört, als könnte daraus ein schönes Roadmovie in Buchform werden, ist in Wirklichkeit leider flach, unwitzig â obwohl der Verlag âtrockenen Humorâ ankĂŒndigt â und thematisch schon fast unverschĂ€mt nah dran an dem Erfolgsfilm âZiemlich beste Freundeâ. Nur dass Letzterer um Lichtjahre besser ist.
Eines der Probleme an diesem Buch ist das Timing. Der 1977 geborene dĂ€nische Autor hĂ€lt sich viel zu lange mit NebensĂ€chlichkeiten auf, die die Geschichte nicht weiterbringen. So schreibt er ĂŒber einen missratenen Verwandtenbesuch bei Waldemars Familie oder darĂŒber, wie die beiden in einem sozialen Elendsviertel Kopenhagens die Zeit totschlagen und sich anöden. Das ist nicht nur langweilig fĂŒr die beiden Hauptfiguren, sondern auch fĂŒr die Leser. StĂ€ndig fragt man sich: Wann starten sie denn nun endlich ihre Reise, von der im Klappentext die Rede ist?
Dann ist da noch âder Audi fahrende Todâ, dem ja immerhin der Titel gewidmet ist. Er taucht als dunkle Wesenheit zwar zwei- oder dreimal im Buch auf, wirkt aber seltsam losgelöst und ohne jede logische Bindung zum Rest der Geschichte â so als sei er nachtrĂ€glich eingebaut worden, um das Ganze etwas aufzupeppen.
Insgesamt bleiben einem sowohl das Handeln als auch das Innenleben von Asger und Waldemar fremd, weil alles an der OberflĂ€che dahindĂŒmpelt.
Kristian Bang Foss: Der Tod fÀhrt Audi.
carl' books, MĂ€rz 2014.
224 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.