Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods
âSterbehilfeâ ist das zentrale Thema im DebĂŒtroman des 1982 geborenen englischen Autors Gavin Extence mit dem komplizierten Titel âDas unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hatâ. Und wenn man die Vielzahl der zumeist positiven Lesermeinungen auf der Internet-Plattform Amazon sieht, scheint das Buch erstens auf ein ungewöhnlich groĂes Interesse zu stoĂen und zweitens hervorragend anzukommen.
Es geht um die Freundschaft eines Jungen im Teenager-Alter mit einem Ă€lteren Mann. Als Letzterer erkrankt, stehen beide vor einer schwierigen Entscheidung. Doch bevor es soweit ist, grĂŒnden sie unter anderem einen Kurt-Vonnegut-Lesezirkel und verstehen sich auch sonst ganz hervorragend.
Trotz des besonders zum Ende hin schwierigen Themas kommt dieser Roman mit einer gewissen Leichtigkeit daher. Der Leser lernt skurrile, aber sympathische Figuren wie Alexâ esoterische Mutter kennen oder seine (mehr oder weniger) Freundin, die in keine Schublade passt. So gesehen ist âDas unerhörte Leben âŠâ auch ein PlĂ€doyer fĂŒr Toleranz Menschen gegenĂŒber, die von der Norm abweichen.
Ein bisschen sonderbar mutet lediglich der Aufbau dieses Buches an. So deutet auf den ersten 120 Seiten rein gar nichts auf die im spĂ€teren Verlauf so bestimmende Freundschaft zwischen Alex und dem Ă€lteren Mann hin. Vielmehr geht es hier darum, dass Alex im Alter von zehn Jahren von einem Meteoriten getroffen wird und in der Folge unter epileptischen AnfĂ€llen leidet. Es bleibt unklar, was das eigentlich genau mit dem Rest zu tun hat, auĂer natĂŒrlich, dass auch Alex selbst weit weg von jeder Norm ist. In jedem Fall bleibt âDas unerhörte Leben des Alex Woodsâ ein sehr lesenswertes Buch.
Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods.
Limes, MĂ€rz 2014.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.