Söhne von berĂŒhmten VĂ€tern habenâs oft schwer, ihren eignen Platz im Leben zu finden und sich zu emanzipieren. Genau das ist eines der Themen in David Gilberts höchst lesenswertem 640-Seiten-WĂ€lzer âWas aus uns wirdâ.
Das Buch beleuchtet auf glaubhafte und unterhaltsame Weise die mĂ€nnlichen Mitglieder der Familie Dyer. Da ist zunĂ€chst der groĂe Schriftsteller A.N. Dyer, der vor Jahrzehnten unter dem Titel âAmpersandâ einen Ă€uĂerst erfolgreichen Roman geschrieben hat, von dessen Ruhm er immer noch zehrt, obwohl er selbst mittlerweile ein Wrack ist. Aus seinem Schatten können sich die beiden Söhne Richard und Jamie nie richtig befreien. Eine Sonderstellung nimmt der erst 17 Jahre alte dritte Sohn Andy ein, der ein NachzĂŒgler ist und um den sich ein Familiengeheimnis rankt, das im Laufe des Buches aufgeklĂ€rt wird.
David Gilbert, ein 1967 geborener Amerikaner, verquickt die Ereignisse aus âAmpersandâ geschickt mit den Ereignissen im Leben der Dyers, und so wirkt âAmpersandâ noch bis in die nĂ€chste und ĂŒbernĂ€chste Generation nach - und das am Ende auf höchst dramatische Weise.
âWas aus uns wirdâ ist ein dicker, kluger, detailreicher und vielschichtiger Roman voller Wahrheiten, in dem der Leser beispielsweise auch viel ĂŒber die inneren KĂ€mpfe und Selbstzweifel erfĂ€hrt, denen viele Schriftsteller ausgesetzt sind.
David Gilbert: Was aus uns wird.
Eichborn, MĂ€rz 2014.
640 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,99 Euro.