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Susanne Ruitenberg und Julia Breitenöder haben Geschichten geschrieben, die alle etwas mit Frankfurt zu tun haben.
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Szczepan Twardoch: Morphin
Jetzt bestellen bei amazon.de! Einen dĂŒsteren und faszinierenden Lesesog mit den Zutaten Drogenkonsum, sexuelle Begierde, Gewalt, aber auch so etwas wie Liebe entwickelt der 590-Seiten-WĂ€lzer „Morphin“ des polnischen Schriftstellers Szczepan Twardoch.

Der Roman, der im polnischen Original 2012 mit dem renommierten Polityka-Passport-Preis ausgezeichnet worden ist, spielt im Oktober 1939 in Warschau. Die Stadt ist nach der polnischen Kapitulation eine Stadt im Besatzungszustand. Einer ihrer Bewohner ist der wankelmĂŒtige und morphinsĂŒchtige Ulanen-Leutnant Konstanty Willemann. Er fĂŒhlt sich hin- und hergerissen zwischen der Prostituierten SalomĂ© und seiner Familie mit Frau Helena und einem kleinen Sohn. Auch fĂŒr einige andere Frauen interessiert er sich. Außerdem ist Konstanty vĂ€terlicherseits Deutscher und spricht die Sprache des Besatzers perfekt. Das macht ihn interessant fĂŒr eine Widerstandsgruppe, in deren Auftrag er in der Uniform seines Vaters eine Reise in ein vom Krieg bislang unbehelligtes Budapest unternimmt.

Diese Budapest-Episode bietet einen interessanten Kontrast zu den Kapiteln davor und danach, die im dĂŒsteren, teils zerstörten und besetzten Warschau spielen. Die negativen Charaktereigenschaften Konstantys scheinen wie weggeblasen. Er verliebt sich in seine Reisebegleiterin Dzidzia und erlebt ein paar Tage voller GlĂŒck. Das legt die Deutung nahe, dass Twardoch seinen Helden nicht allein verantwortlich fĂŒr sein Handeln sieht. Auch die Ă€ußeren UmstĂ€nde sind es, die die Menschen zu dem machen, was sie sind.

Der 1979 geborene Auto bedient sich einer sehr rauen, direkten Sprache und schreckt auch vor GossenausdrĂŒcken nicht zurĂŒck. Das passt zur dunklen GesamtatmosphĂ€re des Buches und zum Thema. Twardoch bedient sich außerdem einer nicht nĂ€her beschriebenen allwissender Figur, die eine Art Begleiter, ein Engel oder ein Schatten Konstantys ist und sich immer mal wieder in Ich-Form einschaltet. Das und die Eigenart, dass Twardoch immer wieder unvermittelt Ereignisse aus der Vergangenheit der Figuren in den ErzĂ€hlfluss einbaut, machen die LektĂŒre nicht unbedingt zu einem leichtgĂ€ngigen LesevergnĂŒgen – man sich schon ein wenig konzentrieren. Ein Aufwand, der sich insgesamt aber unbedingt lohnt.

Szczepan Twardoch: Morphin.
Rowohlt Berlin, MĂ€rz 2014.
590 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,99 Euro.

Andreas Schröter

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