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William C. Dietz: Hitman – Der Innere Feind
Jetzt bestellen bei amazon.de! Agent 47 ist ein Hitman, ein Killer im Auftrag der Agency. Doch ist hiermit nicht die CIA gemeint, sondern eine weltweit operierende Verbrecherorganisation. In einem Heim herangezüchtet, ohne Namen, dafür aber mit einem Barcode im Nacken, erledigt er gekonnt seine Aufträge. Ohne Gewissen, ohne mit der Wimper zu zucken und stets bereit, auch in schwierigen Situationen seinen Auftraggeber zufrieden zustellen.
Doch die Agency ist nicht die einzige Verbrecherorganisation, denn da ist ja auch noch die Puissance Treize. Und dieser ist es gelungen, einen hochrangigen Vorsitzenden der Agency auf ihre Seite zu ziehen. Plötzlich wird aus dem Jäger ein Gejagter, als die Puissance Treize beschließt, Agent 47 auszuschalten.

Der Hitman hat nun zwei Aufgaben. Zum einen muss er überleben, zum anderen den Verräter in den eigenen Reihen enttarnen. Er weiß, wer den Verräter kennt. Aber wie soll er an diese Person herankommen, wenn sie von der vielleicht besten Killerin der Puissance Treize beschützt wird?

So beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich Agent 47 niemals sicher sein kann, welche Rolle er gerade innehalt. Ist er am Drücker, oder weiß die Gegenseite, dass er schon auf der Lauer liegt? Tappt er in eine Falle oder stellt er sie?

Hitman basiert auf einer erfolgreichen, gleichzeitig aber auch umstrittenen Computerspiel-Serie. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Auftragsmörders, schleicht durch die Level und muss auf möglichst geschickte Art seine Aufträge erfüllen. Sinnloses Geballer führt nicht zum Ziel, subtiles Vorgehen wird belohnt. Die Frage, ob man als Spieler einen Hitman lenken und Morde begehen soll, erhitzte dereinst die Gemüter.
Nicht anders ist es in diesem Buch. Der Leser begleitet einen Killer bei seiner täglichen Arbeit. Es gibt einige Romane, die sich mit dem Police-Procedure befassen. Dieses hier befasst sich mit dem Killer-Procedure und wird einigen Politikern, Sozialarbeitern und Priestern sicherlich den Schweiß auf die Stirn treiben. Ein Killer-Buch zu einem echten Killer-Spiel eben.
Die Kälte, mit der das Vorgehen des Protagonisten beschrieben wird, lässt hingegen keine Emotionen aufkommen. Agent 47 ist nicht grausam, er ist kein Sadist. Er ist lediglich findig, wenn es um seinen Job geht. In einem Heim herangezüchtet wurde er früh mit Gewalt konfrontiert. Er musste kämpfen, um zu überleben. Dies schlägt sich auf seine Aufgabe nieder.
Die Handlung des Buches ist straight. Sie weicht kaum ab, bietet keine Nebenschauplätze und wird nur selten durch kurze Szenen unterbrochen, die für die Geschichte unabdingbar sind. Die Figuren bleiben dabei allesamt blass, weder kann man sich mit Agent 47 noch mit jemand anderem identifizieren. Die interessanteste Figur ist dabei noch die Gegenspielerin des Killers, denn ihr werden Gefühle zugestanden.

Überraschungen bietet der Roman ebenfalls keine. Der Held ist von Anfang an klar definiert und er meistert jede Situation. Zwar wird er einmal verwundet, doch muss er über magische Selbstheilungskräfte verfügen, denn eine Seite später ist von der Verletzung nichts mehr zu spüren. Weder schränkt sie ihn ein, noch wird sie erwähnt.

Die Story an sich ist dünn. Sie bietet bis auf eine Szene keine Überraschungen. Innere Konflikte sucht man vergebens, die Spannung wird in Action-Sequenzen aufgebaut. Ansonsten verfolgt man den Hitman quer durch die Welt, von den USA nach Afrika. Innovativ ist das nicht.
Kann man das Buch also beruhigt für jenen Tag aufbewahren, an dem man alle anderen Bücher auf der Welt gelesen hat?

Nein, denn Hitman funktioniert in dem ihm gesteckten Rahmen sehr gut. Auch wenn die Handlung vorhersehbar, der Held fast unverwundbar und die Spannung nur manchmal auftaucht, weiß dieser Roman zu unterhalten. Zumindest, wenn man ein Fan von Hitman oder ähnlichen Schleich-Shootern ist. Wer ausgefeilte Thriller lesen will, wird nicht zu solch einem Roman greifen. Wer jedoch nach ein paar Stunden Hitman am PC etwas anderes als daddeln möchte, greift zu einem Buch seines bevorzugten Spiels. Und da kommt solch ein Roman gerade richtig. Man kennt den Protagonisten, man kann verschiedene Szene besonders gut miterleben, da man sie kurz zuvor selbst gespielt hat. Somit trifft der Roman den Geschmack der Zielgruppe. Sicher wird nicht mit Fachausdrücken gegeizt, wenn es um Waffen, Wagen u.a. geht. Das AK 47, der Silverballer – wer all das noch nie zuvor gehört hat, wird sich sicherlich des Eindrucks nicht erwehren können, dass der Autor ein Defizit jenseits der Gürtellinie zu kompensieren versucht. Wer jedoch das Spiel kennt, erwartet nichts anderes. Dietz hat die Atmosphäre des Spiels gut eingefangen und auf die Seiten eines Buches transferiert.
Interessant ist der Übersetzer dieses Romans, denn Mick Schnelle zählt zu den bekanntesten und sicherlich auch kompetentesten Spiele-Redakteuren in Deutschland. Ein intimer Kenner der Spielebranche also, der sich auch bei dieser Übersetzung keine Schnitzer leistet.

Fazit: Ein Roman für Spieler, nicht für die breite Masse der Thriller-Fans. Er funktioniert innerhalb seiner Grenzen sehr gut, darüber hinaus verliert er aber deutlich.


William C. Dietz: Hitman – Der Innere Feind.
Paninibooks, November 2007.
272 Seiten, Tschenbuch, 9,95 Euro.

Gunter Arentzen

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