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Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Lisa Jackson: Ewig sollst du schlafen
Jetzt bestellen bei amazon.de! Ein Serienmörder, den die Presse den „Grabräuber“ nennt, treibt sein Unwesen und beschert seinen Opfern einen grausamen Tod: Er begräbt sie bei lebendigem Leib und lässt sie qualvoll ersticken. Journalistin Nikki Gillette wittert, obwohl Kriminalfälle nicht ihr Ressort sind, die Story ihres Lebens – denn Detective Reed hat etwas mit dem Fall zu tun. Doch der erweist sich als sehr schweigsam.

Nachdem sich der Beginn von „Ewig sollst du schlafen“ recht verheißungsvoll anlässt – zügig und atmosphärisch wird im Prolog der qualvolle Tod eines Opfers des „Grabräubers“ geschildert –, plätschert die Story ab dem 1. Kapitel leider nur noch vor sich hin und das Tempo stürzt rapide ab.

Eins muss man ihr lassen: Lisa Jackson kann erzählen. Und wie sie erzählt. Leider driftet dieses erzählerische Talent irgendwann in Gelaber um und der Leser beginnt sich langsam aber sicher zu langweilen, denn – genau genommen passiert auf den ersten rund 250 Seiten nicht viel. Ein Serienkiller schlägt zu, ein Detective erhält von diesem eine Nachricht und wird hinzugezogen, aber bald darauf wegen persönlicher Beziehung zu dem Fall wieder aus diesem herausgehalten, eine Reporterin heftet sich an dessen Fersen und versucht um jeden Preis, Informationen aus ihm heraus zu quetschen – mit gemischtem Erfolg.

Was hier auf den ersten Blick recht umfangreich scheint, ist auf dem Papier allerdings nicht mehr als ein bisschen heiße Luft. Lisa Jackson hält sich mit einer Unzahl völlig bedeutungsloser Details auf und die Erkenntnisse, die sich bei der Ermittlungsarbeit mit der Zeit einstellen, sind derart belanglos und spannungsarm, dass sich der Leser zu Recht fragt, warum dieses Buch mit Worten wie „Lisa Jacksons Psychothiller besticht durch eine Story voller unerwarteter Wendungen und geschickt gelegter falscher Frährten sowie durch überzeugend gestaltete Charaktere” beworben wird.

Dass man sich nicht scheut, selbst den größten Trash als die Neuerfindung des Kriminalromans anzupreisen, ist ja nichts Neues, aber dieser Kommentar ist angesichts dieses Romans schlichtweg dreist. Die Charaktere sind eintönig und austauschbar; jeder 08/15-Heftromanromanheld aus der Klischeekiste bietet vermutlich mehr Innovation – und die so klangvoll angeprisenen „unerwarteten Wendungen“ scheinen genauso spurlos verschwunden zu sein wie die Opfer bei „Without a Trace“ …

Aber das wäre ja alles noch vertretbar, wäre da nicht Lisa Jacksons Schreibstil. Es gibt Autoren, die einen derart überzeugenden Stil haben, dass auch ein Roman mit einem weniger guten Stoff überzeugen kann – Lisa Jackson gehört mit Sicherheit nicht dazu. Ihr Erzählstil ist breiter als der Hintern eines Nilpferdes (zu wenig Tempo, zu viele überflüssige Details, zu eintönig, zu wenige Überraschungen); wer da keine akuten Müdigkeits-Erscheinungen zeigt, hat vermutlich zu tief in die Kaffeetasse geschaut und angesichts dessen kann man es keinem Leser verdenken, nach rund 200 Seiten vorzeitig die Lust zu verlieren.

Da hat Tamara Kelly alias Beatrix Mannel mit ihrem Lady-Thriller „Zärtlich küsst der Tod“ aber wesentlich bessere Arbeit abgeliefert (was wohl auch daran liegt, dass das „Pflichtprogramm“ bei Lady-Thrillern, also die Love-Story, dort wesentlich interessanter war – alleine schon, weil die Protagonistin aus der Buch-Branche kam …). Und sie hat mal wieder klar gemacht, dass deutsche Autoren ihr Handwerk mindestens genauso, mitunter sogar wesentlich besser beherrschen als die amerikanischen. (Wenn einem natürlich ein amerikanisiertes Pseudonym aufgedrückt wird, ist es kein Wunder, dass man sich hierzulande nie an Qualitäts-Ware aus dem eigenen Land gewöhnen wird!)

Fazit: Belanglose Serienmörder-Story mit mangelhaftem Schreibstil unterdurchschnittlich verarbeitet. Wer einen wirklich innovativen, wendungsreichen „Lebendig begraben“-Thriller mit hoher Atmosphäre lesen will, dem sei an dieser Stelle Peter James 2007 als Taschenbuch erschienener Roman „Stirb ewig“ empfohlen, der sich weit aus der Masse der üblichen 08/15-Romane mit „Lebendig begraben“-Thematik hervorhebt.

Lisa Jackson: Ewig sollst du schlafen.
Knaur, August 2007.
610 Seiten, Taschenbuch, 6 Euro.

Martin Palm

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