Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Um sich ein pumarote Nagelbett mit 15000 rostfreien Nägeln zu kaufen, reist der indische Fakir Ayarajmushee nach Paris. Er reist mit leichtem Gepäck, neben seinem Ausweis führt er nur eine trickreiche 100-Euro-Note mit sich, die sich mittels eines Nylonfadens wieder aus dem Geldbeutel des Bezahlten herausziehen lässt. Alles läuft gut, das Nagelbett kann bis zum nächsten Morgen geliefert werden. Um Geld für eine Übernachtung zu sparen, beschließt Ayarajmushee, bei IKEA zu übernachten und versteckt sich in einem Schrank. Aber genau dieser Schrank wird am Abend abtransportiert in ein englisches Möbelhaus. Mit brisantem Inhalt: einem Trickbetrüger mit Turban.
Was ziemlich lustig anfängt, entwickelt sich dann allerdings teilweise ins Lächerliche, manchmal sogar Geschmacklose, da es sich doch sehr auf Vorurteile beschränkt. Ayarajmushee kennt Vieles nur vom Hörensagen und verlässt sich auf diese Vormeinungen, ohne hinter die Kulissen zu schauen. Das ist teilweise sehr schade. Auch wenig förderlich für die Spannung und den Witz schien mir im weiteren Verlauf der Einschub eines „Romans“, den Ayarajmushee zu schreiben beginnt. Der wirkt wie eine Art Lückenfüller, um noch schnell ein paar Seiten mehr zu füllen. Er hängt zwar thematisch mit dem Geschehen zusammen, wirkt aber völlig losgelöst.