Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespĂŒrt.
Der französische Autor Guillaume Musso steht ein wenig im Verdacht, allzu zuckersĂŒĂe Liebesgeschichten zu schreiben â Ă€hnlich wie Cecilia Ahern, Jojo Moyes oder Nicholas Sparks.
Doch wer mit dieser möglicherweise bangen Erwartungshaltung an seinen neuen Roman âVielleicht morgenâ geht, wird angenehm ĂŒberrascht.
Das Buch entpuppt sich als durchaus spannender Thriller mit Science-Fiction-Elementen, den man auch dann gut lesen kann, wenn man mit schnulzigen Liebesgeschichten nicht viel am Hut hat.
Liebe gibtâs natĂŒrlich trotzdem: Der attraktive Philosophieprofessor Matthew und die Weinkennerin Emma verlieben sich per E-Mail. Matthew benutzt dafĂŒr einen Laptop, den er auf einem Flohmarkt gekauft hat und der mit einem Aufkleber mit Emmas E-Mail-Adresse versehen ist. Doch etwas stimmt mit diesem Laptop nicht â und hier kommt die Science-Fiction ins Spiel ...
âVielleicht morgenâ ist Unterhaltungsliteratur, die man am besten am Strand, im Zug oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag liest. Wer von Literatur mehr verlangt, wird hier nicht bedient.
Störend sind einige Formulierungsfloskeln, die mittlerweile mehr als ausgelutscht sind (âIhr gefror das Blut in den Adernâ). Auch sind die Charaktere recht oberflĂ€chlich gezeichnet. Zu denen gehört eine sehr resolute gute Freundin von Matthew, die sich aber in der Liebe nur fĂŒr Frauen interessiert, und der klischeehafte Computerfreak, der mit seinem Leben nicht zurechtkommt.
FĂŒr den Roman spricht ein spannender Handlungsaufbau und einige ĂŒberraschende Wendungen â nicht immer ist die reine Liebe das, was sie zu sein scheint.
Allein was der Titel und die Coverabbildung bedeuten sollen, bleibt schleierhaft.