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Thomas H. Cook: Das Gift des Zweifels
Jetzt bestellen bei amazon.de! Eric Moore ist der Vater einer typisch amerikanischen Bilderbuchfamilie – bis die scheinbar unbefleckte Atmosphäre zu bröckeln beginnt: Die achtjährige Nachbars-Tochter Amy verschwindet spurlos, nachdem Erics Sohn Keith einen Abend gebeten wurde, auf sie aufzupassen. Langsam beginnt sich das Gift des Zweifels in Vater Eric auszubreiten: Ist sein Sohn möglicherweise ein Kinderschänder oder gar -mörder? Doch der behauptet standhaft, unschuldig zu sein …

So interessant die Vorschau zu „Das Gift des Zweifels“ klingt – der Krimi wird den Erwartungen nicht gerecht. Das fängt schon beim Schreibstil von Thomas H. Cook an: Einer der – laut der Beschreibung des Knaur-Verlags – „renommiertesten Spannungsautoren der USA“ ergeht sich seitenlang in Nichtigkeiten. Problematisch ist hier vor allen Dingen, dass sich die Story kaum weiterentwickelt. Wir erfahren zwar dadurch, dass die Story sowohl aus Gegenwart als auch Vergangenheit erzählt wird, dass sie sich noch irgendwie entwickeln muss – bedenklich ist daran jedoch, dass man davon ca. 250 Seiten lang nichts merkt.

Der Roman plätschert schlichtweg vor sich hin; zwar beginnt das Titel gebende Gift des Zweifels langsam und eindringlich beschrieben in Protagonist Erik zu wirken, doch dadurch gewinnt der Roman nicht an Fahrt. Seitenlange Monologe, in denen die Hauptfigur hin- und herüberlegt und die bisherigen Ereignisse schier endlos Revue passieren lässt, erdrücken das Buch förmlich – hierbei ist insbesondere Teil 2 ein echter Tiefpunkt, denn diesen Part hätte man komplett entfernen können, ohne dass dem Roman dadurch inhaltlich ein nennenswerter Teil fehlte.

Das mangelnde Erzähltempo ist schon ein schwerwiegendes Problem – es werden zwar erschöpfend die familiären Zwistigkeiten geschildert, doch es geht einfach nicht voran! –, aber bedauerlicherweise nicht Cooks einziges. Denn noch schlimmer als der Stil, in dem er die Story verfasst, ist der Plot selbst: In dieser kruden Story bleiben wesentliche Fragen unbeantwortet.

Zwar erfahren wir, ob Sohn Keith nun etwas mit dem Verschwinden von Amy zu tun hat, aber die schlussendliche Lösung ist schlicht und ergreifend haarsträubend konstruiert – unter anderem, da völlig unklar ist, weshalb der Täter überhaupt zum Verbrecher geworden ist (andere Mängel müssen an dieser Stelle aus Spoiler-Gründen leider unerwähnt bleiben).

Hinzu kommt zu allem Überfluss noch die einfallslose Charakterzeichnung. Das Idyll einer amerikanischen Bilderbuchfamilie zu erschaffen, ist weiß Gott keine Kunst – einen derart unsympathischen und farblosen Protagonisten zu schaffen dafür schon, denn Eric Moore wurde zumindest mir zum krönenden Abschluss durch seine unterschwellig zum Ausdruck gebrachte Arroganz auch noch extrem unsympathisch.

Fazit: Flache Handlung, leblose Charakter, belangloser Schreibstil – ein Buch, dessen Existenzberechtigung man vollkommen zu Recht anzweifeln darf. Hätte man den Roman um ca. 200 Seiten gekürzt, wäre die Story wenigstens „nur“ verkorkst gewesen – so ist „Das Gift des Zweifels“ nicht mal ein Haufen heißer Luft. Wie Bestsellerautor Harlan Coben bloß auf den Kommentar „Packen, unvergesslich, umwerfend“ gekommen ist?


Thomas H. Cook: Das Gift des Zweifels.
Droemer Knaur, Dezember 2007.
317 Seiten, Taschenbuch, 7,95 Euro.

Martin Palm

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