Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
„Kühn hat zu tun“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Krimi: Wir haben Martin Kühn, den 44jährigen Hauptkommissar, der mit seiner Familie in einer Münchner Neubausiedlung, der Weberhöhe, wohnt. Und wir haben einen brutal ermordeten 83jährigen Rentner, der direkt an Kühns Gartenzaun aufgefunden wird. Und wir haben jede Menge Verdächtige. So weit, so klischeehaft.
Aber in Jan Weilers Roman steckt noch viel mehr: Zunehmend wird Kühns Privatleben in den Fokus gerückt, und aus dem Krimi wird eine Sozialstudie. So belastet ihn sein Verhältnis zu seinem Sohn, der sich einer rechten Gruppierung auf der Weberhöhe angeschlossen hat; der Hausbau stellt sich als Reinfall heraus und darüber hinaus plagen ihn einige Geister aus der Vergangenheit. Schwer, da einen kühlen Kopf zu behalten…
Wie immer liest der Autor seine Geschichte selbst - mit einer erfrischenden Leichtigkeit, manchmal augenzwinkernd, bisweilen lakonisch. Und nie auch nur für eine Minute langweilig. Ein herausragendes Hörbuch, das vielleicht sogar noch den Lesegenuss überbietet.
Hoffentlich hören wir von diesem Kommissar noch mehr!
Jan Weiler: Kühn hat zu tun, gelesen von.
Der Hörverlag, März 2015.
7 CDs, 15,99 Euro.