Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Die Geschichte zur „Sturmrose“ ist interessant aufbereitet und hat manche Ecke und manchen Winkel. Da ist beispielsweise Annabels Vergangenheit, ihr Leben in der DDR und die flüchtende Mutter, die ihr junges Kind zurückließ und Annabel so eine Kindheit in Heimen und bei einer immerhin netten Adoptivfamilie bescherte. Annabel hat dies bisher nicht komplett verarbeiten können und als sie den Brief der Frau liest, die mit Hilfe eines Amerikaners und der Sturmrose fliehen wollte, fühlt sie sich zurückkatapultiert ihren eigenen Erlebnissen. Sie ist neugierig und setzt alles daran, etwas über die Vergangenheit des Schiffes zu erfahren.
Hinzukommen die Ereignisse rund um das aktuelle Geschichte zum Schiff, seine Restauration, sein neuer Werdegang und die Ideen, die Annabel und Christian entwickeln. Und obwohl die größtenteils abwechslungsreich gestaltet ist, hat man doch das Gefühl, dass sie viel zu lang geraten ist. Dass Vieles vorhersehbar bleibt, ist dabei noch nicht mal das größte Problem. Es dauert einfach alles zu lange! Zig Seiten liest man und liest man, ohne dass Nennenswertes passieren würde! Sieht man von diesem Manko allerdings ab und erwartet man, wie gesagt, keine bahnbrechende Geschichte mit überraschenden Erkenntnissen, so ist man mit „Sturmrose“ angenehm unterhalten!