David Morrell stürzt die Hauptfiguren aus „Creepers“ in ein neues Abenteuer, ohne ihnen eine Erholungspause zu gönnen. Frank Balenger und Amanda Evert folgen der Einladung zu einem Vortrag über Zeitkapseln. Dort werden sie betäubt, Frank wacht vor dem Paragon Hotel auf, dem er in Creepers entkommen konnte, während sich Amanda mit vier weiteren Personen in einem Haus im Nirgendwo wiederfindet. Es stellt sich heraus, dass alle vier Personen ein überdurchschnittlicher Überlebenswille eint. Der wahnsinnige Videospieldesigner Jonathan, der sich selbst Gamemaster nennt, plant die TV-Videospiel-Sendung der Zukunft, das ultimative Todesspiel: Über neun Levels sollen sich die Teilnehmer bis zu einem mysteriösen „Grabmal der weltlichen Begierden“ vorarbeiten und dabei beweisen, dass sie es würdig sind, zu gewinnen. Doch die Gruppe schrumpft im Spielverlauf. Frank Balenger begibt sich auf die Suche nach Amanda, nicht ahnend, dass auch er ein Teil des Spiels darstellt. Als Frank das Spiel durchschaut, wird die Zeit, Amanda und die anderen zu befreien immer knapper.
Diese Fortsetzung des Erfolgsromans Creepers kann ohne weiteres auch genossen werden, wenn der Vorgänger nicht gelesen wurde. Äußerst intelligent und mit viel Hintergrundwissen inszeniert David Morrell ein tödliches Spiel um Zeitkapseln und die Metaphysik von Computerspielen. Wie fundiert der Autor recherchiert hat, wird im Nachwort und der Angabe der Quellen ersichtlich. Sowohl Zeitkapseln als auch Standorte entsprechen den Tatsachen. Schon von der ersten Seite zieht der Roman den Leser in den Bann. Durch die geschickte Aufteilung in neun Kapitel präsentiert der Autor realisierbare Lesehäppchen. Allerdings geht dabei etwas schief. Das Buch ist so spannend, dass man es nach einem gelesenen Kapitel nicht zur Seite legen kann.
Morrell, der schon die Figur des John Rambo erfunden hat, schafft mit Frank Balenger einen glaubhaften Helden, von dem hoffentlich noch viele Abenteuer folgen werden. Hollywood wird sich auch die Rechte an diesem Roman sichern.