Die 11-jährige Stella verbringt den Sommer bei ihrer Großtante Louise in einem Küstenstädtchen in Amerika. Eigentlich findet sie es dort ganz nett, auch wenn sie lieber bei Mama wäre. Aber die macht so eine Art Selbstfindungstrip durch die Staaten und kann Stella gerade nicht gebrauchen. Deswegen muss Stella den Sommer mit der nervigen Pflegetochter ihrer Großtante verbringen. Angel und sie könnten kaum unterschiedlicher sein und geraten oft wegen Kleinigkeiten aneinander. Doch dann liegt Louise plötzlich mausetot in ihrem Fernsehsessel und die Probleme fangen erst so richtig an. Stella und Angel beschließen, es keinem zu sagen und einfach weiterzumachen. Das allerdings ist gar nicht so einfach, denn plötzlich möchte ständig jemand was von Louise.
Sara Pennypacker schreibt ganz faszinierend. Es gelingt ihr, gleichzeitig einen witzigen, aber auch berührenden Ton anzuschlagen und dabei sogar noch eine Geschichte zu schreiben, die für Mädchen ab 11 Jahren interessant sein könnte. Erzählt wir alles aus Stellas Perspektive und man ist hin- und hergerissen zwischen Mitleid für das kleine Mädchen auf dem Abstellgleis, ihrem pfiffigen Humor und ihrer Art, mit Dingen umzugehen. Obwohl erst 11 Jahre alt, kann Stella Probleme lösen und hat ein erfrischendes Wesen. Diese lebendige kleine Figur sorgt für eine wirklich gelungene Stimmung im Roman. Die Ereignisse sind zwar weit hergeholt, wirken aber zu keinem Zeitpunkt überzogen oder unrealistisch. Im Gegenteil gehen Stella und Angel mit ihrer neuen Situation umsichtig um und übernehmen für viele Dinge Verantwortung.
Ein ganz, ganz toller empfehlenswerter Roman bereits für junge Leserinnen!
Sarah Pennypacker: Der Sommer der Eulenfalter.
Carlsen, Mai 2015.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 13,99 Euro.