In Lars Berges „Der Büro-Ninja“ beschließt Jens, seinem langweiligen
Büroalltag in einer Firma für Fahrradhelme ein Ende zu setzen. Doch er
kündigt nicht, sondern versteckt sich wochenlang in einer nie
genutzten Abstellkammer der Firma, wo er über eine obskure
Telefonleitung die Gespräche seine Kollegen belauscht.
Das klingt so, als hätte dieser aus Schweden stammende Roman
Potenzial, ein paar kluge Breitseiten gegen den Berufsalltag in den
Büros dieser Welt abzufeuern. Hat er aber leider nicht und verschenkt
damit genau das, was ihn lesenswert gemacht hätte.
Stattdessen driftet „Der Büro-Ninja“ schnell in billigen Klamauk ab,
in dem ein als Batman verkleideter Spinner genauso eine Rolle spielt
wie die durch die Bank sehr überzeichneten Kollegen.
Das wäre alles nicht weiter schlimm, wenn nicht der Verlag das Buch
als „kluge Satire“ bewerben würde, die die „moderne Arbeitswelt“
entlarvt. Dieses Buch ist weit von diesem Anspruch entfernt.
Lars Berge: Der Büro-Ninja.
carl's books, Oktober 2015.
256 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.