Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Die sechzehnjĂ€hrige Desiree schwebt im siebten TĂ€nzerinnenhimmel. Beim Casting am renommierten Valeska-Gert-Theater in Berlin ertanzt sie sich nicht nur einen Platz fĂŒr das neue Musical unter der Leitung des bekannten Choreografen Herrn Leblanc, sie ergattert sogar die weibliche Titelrolle der Fjuka.
Ihre Freude wird jedoch schnell gedĂ€mpft. Herr Leblanc fĂŒhlt sich zu gut fĂŒr die Arbeit mit AnfĂ€ngern, was er seine TĂ€nzer nur zu gern bei den Proben spĂŒren lĂ€sst. Die Stimmung unter den Teilnehmern des Musicalworkshops ist geprĂ€gt von Neid und Missgunst. Desiree leidet besonders unter den Anfeindungen von Tiffany, der sie die Rolle der Fjuka vor der Nase weggeschnappt hat.
Zu allem Ăberfluss fĂŒhrt ihre Tanzleidenschaft zu Spannungen in ihrer Beziehung mit Yannick, dem SĂ€nger der Rockband âSugarskullâ. Yannick reagiert zunehmend eifersĂŒchtig, weil der Workshop einen groĂen Teil von Desirees Zeit in Anspruch nimmt und sie sich in seinen Augen zu oft mit den anderen Teilnehmern des Workshops trifft.
Als auch noch ein Unbekannter nachts in den Probenraum eindringt und die KostĂŒme der TĂ€nzer regelrecht zerfetzt, steht die AuffĂŒhrung des Musicals plötzlich in Frage.
Der Roman âFeuertanzâ der Heidelberger Autorin Nadine Muriel ist der sechste Band der Serie âLit. Limbus Dancefloorâ, die im Wunderwaldverlag erscheint. Die Handlung um die ehrgeizige Truppe Balletteleven ist gut geplottet und beginnt durchaus spannend.
Wer allerdings die vorhergehenden BĂ€nde dieser Tanzserie nicht kennt, wird irritiert durch das Auftreten einiger Figuren aus den Ă€lteren Romanen. Deren Erscheinen wirkt unmotiviert und aufgesetzt und trĂ€gt nichts zur Handlung um den Musicalworkshop und die zerstörten KostĂŒme bei.
Leider verlieren nicht nur Herr Leblanc und die Tanzeleven, sondern auch die Autorin selbst schnell das Interesse an der AufklĂ€rung, wer die KostĂŒme zerfetzt hat und warum. Das Ende des Romans kommt fĂŒr den Leser reichlich abrupt. Ărgerlich ist, dass die Zerstörung der KostĂŒme nicht weiter verfolgt wird, sondern als Cliffhanger dient fĂŒr einen zweiten Teil, auf den der Leser nach 286 Seiten nicht mehr die rechte Lust verspĂŒrt.
Fazit: Jugendroman, der mit einer spannenden Ausgangssituation beginnt, aber sein Potential zum groĂen Teil verschenkt.