Die 16-jährige Martha Lost hat den Bahnhof von Liverpool noch nie verlassen. Als Baby fand die grimmige Angestellte des Fundbüros das Mädchen vor ihrer Tür ausgesetzt. Sie nahm sich dem Kind an, verschwieg ihm aber Vieles. Martha wuchs mit der Geschichte auf, dass der Bahnhof einstürzen würde, wenn sie ihn jemals verlasse. Mittlerweile will Martha ihn gar nicht mehr verlassen, denn ganz egal ob es sich um die Bahnsteige, die Passagiere, Schaffner oder anderen Mitarbeiter im Getümmel des Bahnhofes handelt – Martha hat sie alle in ihr Herz geschlossen. Eines Tages allerdings erhält Martha einen mysteriösen Brief von jemandem, der ihr mehr über ihre eigene Vergangenheit verraten könnte.
Es ist das Jahr 1976. Ergeben nennt Martha die alte Fundbüro-Dame Mutter und arbeitet an ihrer statt im Fundbüro. Dort beweist sie Talent für verloren gegangene Gegenstände und entdeckt ihre Liebe zu Büchern. In einem der Bücher findet sie schließlich die Nachricht an sich. Und man sollte meinen, dass dies genau im richtigen Moment passiert ist. Denn Mutter verstirbt und Martha könnte das Fundbüro nur weiterführen, wenn sie ihrem Arbeitgeber die eigene Identität bestätigen könnte. Doch wie soll das gehen, wenn man nicht mal weiß, wann man Geburtstag hat.
Am Ende bleibt man traurig zurück, weil dieser Lesegenuss ein Ende gefunden hat. Vielleicht eines, mit dem man schon gerechnet hatte, möglichweise kommt es aber auch überraschend. Da bleibt nur noch zu sagen: Lesen!
Caroline Wallace: Das Fundbüro der Wünsche.
Rowohlt, November 2015.
352 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.