Madrigal für einen Mörder
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Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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Katja Brandis: Das Mond-Orakel – Feuerblüte Band 3
Jetzt bestellen bei amazon.de! In mittlerweile sechs Romanen – der siebte und vermutlich für einige Zeit letzte Band liegt vor uns – hat uns Katja Brandis immer mehr von ihrer faszinierenden Welt Daresh gezeigt.
Neben farbenprächtigen Handlungsorten, gefährlichen Abenteuern und mutigen Helden mit ebenso fiesen Bösewichtern haben es mir persönlich immer zwei Ideen angetan. Zum einen portraitiert die Autorin ein strenges Kastenwesen – hier in Form von vier Gilden, in denen die Menschen sich organisieren. Gehört man keiner der Gilden an, ist man ein Paria, wird es nie zu etwas bringen. Das andere Element, das die Lektüre immer überraschend gestaltete, war die Einführung von Tiermenschen, intelligenten Tieren, die voller Elan und treu ihren Freunden beistanden.
In vorliegendem Werk nimmt sie sich noch einmal beider Elemente an, löst Geheimnisse und gestaltet ihre Welt um.

Alles beginnt damit, dass der Gildenlose Jorak erneut einen Anlauf nimmt, in die Luftgilde aufgenommen zu werden. Obwohl er den Gildenältesten eine ihnen bislang unbekannte Formel über die Beschwörung von drei Tornados offeriert, und damit eigentlich die Aufnahme mehr als verdient hat, legen ihn die Mächtigen erneut herein. Statt ihm die in Aussicht gestellte Belohnung für das Auffinden der Formel zu geben und ihn in ihrer Mitte willkommen zu heißen, entsenden die Meister ihn auf zwei unlösbare Missionen. Er soll herausfinden, woher die Adler, die die Toten der Luftgilde nach deren Ableben mitnehmen, kommen, und er soll einen erloschenen Vulkan zu neuem Leben erwecken. Klar, dass Alena und der Iltismensch Cchraskar sowie Finley, der Geschichtenerzähler, ihn begleiten und unterstützen, doch seine Questen muss er alleine erfüllen, auch wenn alle Gildenlosen Dareschs ihm die Daumen drücken ..

Währenddessen ist die allseits geachtete Friedensvermittlerin Rena dem Mond-Orakel auf der Spur. Drei Kinder sind es, die immer zur Dämmerung ihre Prophezeiungen aussprechen, drei Kinder aber auch, die ihren Mitmenschen Böses antun. Woher kommt der Drang, Andere zu quälen, wer hat die Kinder zu dem gemacht, was sie sind – Fragen, deren Auflösung Rena selbst in Lebensgefahr bringen...

Katja Brandis hat sich diesmal wirklich bedeutungsschwere Themen ausgesucht. Versteckt in ihrer spannenden Handlung stellt sie sich Fragen nach Gleichberechtigung ebenso wie nach Diskriminierung, es geht um Kindesmissbrauch und um Chancengleichheit – harter Tobak für einen Fantasy-Roman, von dem der Leser eher ein Friede-Freude-Eierkuchen Konzept erwarten würde.
Dennoch sind gerade die Werke, die ihre phantastischen Welten lediglich als Bühne für Beschäftigung mit anspruchsvolleren Themen nutzt die Bücher, die dem Leser am Ende am meisten zu geben in der Lage sind.
Katja Brandis´ »Das Mond-Orakel« ist ein solches Buch. Zu Beginn war ich ein wenig verwirrt. Die Handlung schien zunächst mehr dahinzuplätschern, ein klarer roter Faden fehlte, die gewohnte Faszination wollte sich zunächst nicht einstellen. Jorak als Protagonist ist keine einfache Figur, in die man bequem hineinschlupfen kann. Aber Jorak, seiner selbst unsicher, gedemütigt aber auch willensstark bis hin zur Sturheit, ist schlicht die perfekte Wahl, wenn es darum geht, dem Leser die Ungerechtigkeiten der Welt zu demonstrieren. Da hat er nicht nur die Magie der Luft- sondern auch die der Feuergilde vererbt bekommen, trotzdem will keine der Gilden ihn haben. Das kränkt, das verletzt, zumal er trotz all der Fährnisse zu einem integeren Charakter herangereift ist. Selbst seine eigene Mutter verleugnet ihn, um ihr warmes Nest, das sie sich auch für seine Stiefschwester geschaffen hat nicht in Gefahr zu bringen. Gleichzeitig sieht er rund um die Ortschaften immer größer werdenden Slums, in denen die Ausgestoßenen und die von Geburt an Gildenlosen sich sammeln, ein menschenunwürdiges Dasein führen. Sein Wille endlich den verdienten Platz in einer der Gilden einzunehmen, dient auch diesen Underdogs als Hoffnungsschimmer doch irgendwann einmal vielleicht eine Chance im Leben zu bekommen, sich aus eigener Kraft hocharbeiten zu können. Sehr anschaulich hat die Autorin gerade den inneren Kampf ihres Protagonisten herausgearbeitet. Seine Selbstzweifel, ob es das alles wirklich wert ist, will man ihn doch ganz offensichtlich nirgends haben, die damit zusammenhängenden Aggressionen, die zu einem vorläufigen Zerwürfnis mit seiner Liebe Alena führen, sein »jetzt erst recht« Aufbegehren, das alles kann der jugendliche Leser gut nachvollziehen. Im Verlauf des zweiten Drittel des Bandes wandelt sich der innere Ton des Buches, tritt das Abenteuer, das vordergründig weiterläuft immer mehr hinter die Auseinandersetzung mit inneren Werten und Entwicklungen zurück. Gerade hier hat das Buch seine Stärken, hier überzeugt mich Brandis mit ihrem flammenden Fanal für Freiheit und Gleichberechtigung.

Katja Brandis: Das Mond-Orakel – Feuerblüte Band 3.
Ueberreuter, Februar 2008.
459 Seiten, Hardcover, 19,95 Euro.

Carsten Kuhr

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