Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespĂŒrt.
Robert Asprin & Jody Lynn Nye: Ein DĂ€mon muss die Schulbank drĂŒcken
Der groĂe Skeeve, wie man ihn gemeinhin nennt, hat sich eigentlich auf sein Sabbatjahr zurĂŒckgezogen.
Abgeschieden und einsam haust er in einem ehemaligen Gasthaus in der Dimension Klah und versucht in seinen magischen Studien voranzukommen.
Doch seine ehemaligen GefĂ€hrten der Chaos GmbH sorgen schon dafĂŒr, dass ihm nicht zu wohl ums Herz wird.
Im Verlauf nur eines Tages erscheinen nicht weniger als sechs zwar talentierte, aber undisziplinierte, ja aufmĂŒpfige Jungmagier an seiner HaustĂŒr und suchen um eine Lehrstelle nach. Eine gehörige Portion Bauchpinselei spĂ€ter hat sich Skeeve breitschlagen lassen, die Rasselbande, die allesamt von theoretischer Magie viel mehr als er selbst versteht, zu unterrichten.
Mit seiner ganz eigenen Art, sich den Problemen zu nĂ€hern, durch Zusammenarbeit unterschiedlichster Talente gar unerwartete Resultate zu erzielen, formt Skeeve aus den einander zunĂ€chst neidisch, ja feindselig gegenĂŒberstehenden Lehrlingen eine einsatzfĂ€hige Gruppe, deren Summe weit mehr zustandezubringen in der Lage ist als ihre einzelnen Mitglieder. Und die Teilnahme an einer Reality-Show fordert von den Zöglingen dann wirklich auch das Letzte ab, das Skeeve ihnen beibringen konnte ...
Robert Asprins Myth-Romane - das bot zu Beginn des Zyklusses zwar oberflĂ€chliches, aber auch kurzweiliges, vergnĂŒglich zu lesendes Lesefutter, das sich mit zunehmender Dauer leider immer zĂ€her prĂ€sentierte. Ich muss es zugeben, ich war geneigt, vorliegendes Buch erst gar nicht zur Hand zu nehmen. Zu groĂ wog meine EnttĂ€uschung nach der LektĂŒre der letzten vier Romane.
Dennoch beschloss ich, dem Text eine Chance zu geben. Und wirklich, der Plot las sich, zwar zunĂ€chst ein wenig stockend, doch dann immer mehr Tempo aufnehmend ganz vergnĂŒglich. Das war dann in AnsĂ€tzen tatsĂ€chlich wieder unser geliebter Skeeve, der mit Erfindungsreichtum und SpontanitĂ€t selbst die haarigsten Situationen zu meistern versteht. Zwar lĂ€sst der Roman immer noch die zwerchfellmaltrĂ€tierenden QualitĂ€ten der Jokes der ersten halbes Dutzend Romane vermissen, doch es kommt, endlich bin ich geneigt zu sagen wieder Lesefluss auf, die Handlung hĂ€lt Ăberraschungen und wirklich lustige Ausgestaltungen fĂŒr den Leser bereit.
Nach einer Durststrecke scheint sich Robert Asprin und seine Co-Autorin auf alte StĂ€rken zu besinnen, so dass sich das Buch in einem Rutsch rund und flĂŒssig durchlesen lĂ€sst â weiter so.
Robert Asprin & Jody Lynn Nye: Ein DĂ€mon muss die Schulbank drĂŒcken.
Bastei-LĂŒbbe, Februar 2008.
382 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.