Es ist nicht der erste Unfall, der sich in der Akku AG in Tattarisuo ereignet hat. Der Besitzer, Aatami Rymättylä, ist im Umgang mit der Feuerwehr und der Beseitigung von Schäden routiniert genug, um auch nach dieser Explosion seine Arbeit nicht aufzugeben. Auch das gelegentliche Auftauchen des Gerichtsvollziehers, der ausstehende Steuern und Unterhaltszahlungen für Aatamis sieben Kinder eintreiben will, hält den Erfinder nicht davon ab, seine Forschung voranzutreiben. Und tatsächlich findet er die komplizierte elektrochemische Formel für einen kleinen, leichten und leistungsstarken Akku.
Bei einem Brand wird Aatamis Labor, das gleichzeitig seine Wohnung ist, zerstört und er selbst wegen Brandstiftung verhaftet. Seine Anwältin, Eeva Kontupohja, glaubt an Aatamis Erfindung. Sie quartiert Aatami in ihrer Wohnung ein und mietet ein neues Labor für ihn an. Gemeinsam gründen sie „Adams und Evas Akku und Batterie AG“. Während Aatami nun weiter an der Entwicklung seiner Akkus arbeitet, kümmert sich Eeva um die juristischen Feinheiten und die Vermarktung. So meldet sie Aatami als Redner auf der ersten Weltmesse der Akku- und Batterieindustrie an, wodurch er das Augenmerk der Öl produzierenden Staaten auf sich zieht. Natürlich ist ihnen sofort die Bedeutung eines solchen Akkus und dessen Auswirkungen auf ihre Einnahmequelle klar, und so beschließen sie, einen sizilianischen Auftragskiller auf den Erfinder anzusetzen.
Der plötzliche und schier unermessliche Reichtum verdirbt Aatami nicht: Er spendet mehrere Millionen Finnmark für wohltätige Zwecke und bedenkt auch alle seine Freunde aus früheren Zeiten mit Anstellung in seiner florierenden Firma und umfassender finanzieller Unterstützung.
Dennoch bleibt die Figur des Aatami Rymätyllä bis zum Ende farblos, und auch die trunksüchtige Eeva erscheint in ihrem Verhalten unglaubwürdig.
Der Autor Arto Paasilinna erzählt die Erfolgsgeschichte der „Adams und Evas Akku und Batterie AG“ an manchen Stellen witzig, an anderen eher nachdenklich und treibt die Handlung geradezu eilig voran, ohne dabei einen echten Höhepunkt zu erreichen. Auch die konstruiert wirkende Figur des Killers erzeugt weder Spannung noch Abwechslung.
Als störend habe ich die vielen Wiederholungen empfunden. So weist der Autor immer wieder darauf hin, welche Einkünfte sich aus dem Akkuverkauf ergäben, welche Zahlungen von den Japanern zu erwarten seien, wie hoch der weltweite Bedarf an Akkus wäre, usw. Zusammen mit der ständigen Aufzählung der beteiligten Personen hemmt das den Lesefluss ungemein.
Arto Paasilinnas Idee, einen Erfinder eine starke und dabei saubere Energiequelle entwickeln zu lassen und damit die auf der Welt herrschenden Machtverhältnisse zu bedrohen, ist sehr reizvoll. Ich habe nach der Lektüre des Klappentextes jedoch mehr erwartet. Wer aber keinen anspruchsvollen Wirtschaftskrimi sucht, sondern sich leicht unterhalten lassen will, dem sei „Adams Pech, die Welt zu retten“ empfohlen. Die einunddreißig Kapitel strotzen nur so vor skurrilen Einfällen und die Fähigkeit des Autors mit Worten umzugehen, entschädigt für die vermisste Spannung.
Arto Paasilinna: Adams Pech, die Welt zu retten.
Lübbe, Januar 2008.
250 Seiten, Hardcover, 18 Euro.