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Rudolph Delson: Die Notwendigkeit des Zufalls in Fragen der Liebe
Damit sich zwei Leute in der New-Yorker U-Bahn kennen lernen können, ist eine Reihe von Zufällen nötig. Maynard Gogarty, erfolgloser Filmemacher und Musiklehrer, sieht Jennica Green, Finanzanalystin, und ergreift die Gelegenheit, bei einem Stillstand des Zuges die Notbremse zu ziehen. Das hätte er eigentlich nicht tun dürfen, wie die bald herbeieilende Schaffnerin schimpft. Doch Jennica haut ihn durch ihre Aussage aus der misslichen Situation heraus, und dies ist der Anfang einer nicht ganz unkomplizierten Beziehung...
Interessant ist die Erzähltechnik des 33-jährigen amerikanischen Autors: Er erzählt die Geschichte und deren Nebenhandlungen abwechselnd aus der Perspektive aller Romanfiguren. Da kommen nicht nur die beiden Hauptfiguren zu Wort, sondern auch deren Eltern, Geschwister und Freunde, Anwälte, Jugendliche in der U-Bahn, sowie Maynards durchgeknallte Ehefrau Ana, die er wegen ihrer Aufenthaltsgenehmigung geheiratet hatte. Alles ist miteinander verwoben, viele kleine Szenen und witzige Geschichten bilden ein Großstadt-Mosaik. Außerdem spielt der Roman in der Zeit um den 11.9.2001, und der Autor geizt nicht mit Seitenhieben auf patriotischen Eifer und ausufernde Rührseligkeit im sonst so kritisch-intellektuellen New York. Ein intelligentes, zeitkritisches und gleichzeitig romantisches Buch mit skurrilen, aber glaubwürdigen Charakteren.
Rudolph Delson: Die Notwendigkeit des Zufalls in Fragen der Liebe.
Verlag Nagel und Kimche, 2007.
390 Seiten, Hardcover, 21,50 Euro.
