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Anne Weiss und Stefan Bonner: Generation Doof
Jetzt bestellen bei amazon.de! Auf die erste Schwierigkeit stößt man bei diesem Buch bereits, wenn man versucht es einzuordnen: Sachbuch oder Belletristik? Schöne Literatur ist es ganz sicher nicht, denn es sind keine schönen Dinge, die die Autoren da über unsere Generation beschreiben und sie beschreiben sie auch nicht auf besonders schöne Weise. Also Sachbuch? Dafür fehlt mir ehrlich gesagt eine gewisse (wissenschaftliche) Distanz der Autoren zum Thema. Im Gegenteil attestieren sie sich selbst die Zugehörigkeit zur plakativ als „Generation Doof“ betitelten Gruppe. Leider scheint das hier mehr als reine Koketterie zu sein, denn das Buch bedient recht genau die Zielgruppe, die es eigentlich kritisieren möchte. Schon die provokative Frage auf dem Titel „Wie blöd sind wir eigentlich“ weckt Erwartungen, die mit den Beispielen aus dem Klappentext noch untermauert werden: „Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.“

Da wird mit den Mitteln gearbeitet, mit denen auch hinlänglich bekannte, bloßstellende Serien ihre Zuschauer vor den Bildschirm bekommen. Zum Ersten wird sich keiner selbst als blöd bezeichnen. Zum Zweiten handelt es sich um Sätze, deren Dämlichkeit schon mit dem Holzhammer daherkommt und bei denen sich eine Menge Menschen überlegen fühlen können. Und zum Dritten gehören Menschen mit diesen Namen mit ziemlicher Sicherheit zu einer deutlich kleineren Altersgruppe als die angesprochenen 15 - 40-Jährigen.
Vermarktungstechnisch ist das ein Geniestreich, literarisch eher oberflächlicher Voyeurismus.
So bietet das Buch insgesamt gesehen auch keine Neuigkeiten, sondern eher eine Zurschaustellung all der Dinge, die wir alle täglich erleben: Unfreundlichkeit, Gedankenlosigkeit, Intoleranz und Egoismus - und ich finde nicht, dass sich diese Eigenschaften auf eine Generation begrenzen.

Ganz richtig prangern die Autoren an, dass Blödheit in neuester Zeit, sofern sie denn ans Tageslicht kommt, nicht mehr peinlich berührt, sondern mit einem koketten Kichern als unabänderliche Charaktereigenschaft angesehen wird. Es nützt nur nichts, etwas anzuprangern und sich dann genauso zu verhalten. Die Pauschalverurteilung einer ganzen Generation ist ohnehin indiskutabel und nach der Eingangsfrage: „Wie blöd sind wir eigentlich?“ hätte ich eine Antwort erwartet, mit Argumenten und eben auch Gegenargumenten, die hier jedoch völlig fehlen. Ich kann und will nicht glauben, dass es keine geben sollte.

Wer in den Chor einstimmen möchte, der eine ganze Generation als doof erklärt und sich dabei keine Gedanken um die Ursachen macht, dem mag dieses Buch gefallen. Alle anderen werden ohnehin von alleine darauf kommen, zu welcher Generation diejenigen zählen, die diese Doofheit erst ermöglicht und zugelassen haben.


Anne Weiss und Stefan Bonner: Generation Doof.
Lübbe, Februar 2008.
300 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.

Regina Lindemann

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