Liebesgeschichten ohne Kitsch? Geht das? Ja - und wie. Lesen Sie unsere Geschichten- Sammlung "Honigfalter", das meistverkaufte Buch im Schreiblust-Verlag.
Lucie Whitehouse: Als hÀtten wir alle Zeit der Welt
Joanna und Lucas sind seit Studienzeiten in Freundschaft verbunden, ohne dass sich daraus eine Beziehung entwickelt hÀtte. Als sich Lucas`Onkel unerwartet das Leben nimmt und Lucas zum Alleinerben des Galeristen wird, Àndern sich die Dinge schlagartig. Plötzlich ist der junge Mann reich, kann seinen Beruf als Londoner Rechtsanwalt an den Nagel hÀngen. Fortan feiert er mit der alten Oxforder Studentenclique jedes Wochenende auf seinem neuen Landsitz Stoneborough Manor.
Joanna steht diesem Haus skeptisch gegenĂŒber, spĂŒrt eine dunkle Vergangenheit und tatsĂ€chlich Ă€ndern sich die Bewohner. Der SchĂŒchterne Lucas gesteht ihr die Liebe. Aber wie schon zu frĂŒheren Zeiten Onkel Patricks verwandelt sich der Landsitz zu einem Platz fĂŒr Drogen-, Sex- und Alkoholpartys. Die Clique steht vor einer ZerreiĂprobe.
Lucie Whitehouse gelingt ein geschickt inszenierter Roman ĂŒber eine sorglose Generation 30 JĂ€hriger Yuppies ohne dabei zu klischeehaft zu werden. Obwohl im Hintergrund agierend spielt das Haus eine zentrale, wenn nicht gar die Hauptrolle. Ein Bild, wie in Stephen Kings âRose Madderâ, zeigt dabei die Lösung aller Beziehungsprobleme und Spannungen auf, wĂŒsste Joanna nur, wie es zu lesen ist. Scheinbar sitzt das Böse tief in dem GemĂ€uer, wie schon in Edgar A. Poes âUntergang des Hauses Usherâ und droht seine Besitzer mit in den Tod zu ziehen. Trotzdem differenziert sich die Autorin von den Vorbildern (Poe, King, Wilde), bietet keine plakative Abbildung sondern lediglich Anspielungen und hĂ€lt damit den Spannungsbogen bis zum fulminanten Ende.
Fazit: Ein empfehlenswertes Buch in dem Grusel, Liebe und Freundschaft nicht zu kurz kommen.
Lucie Whitehouse: Als hÀtten wir alle Zeit der Welt.
KrĂŒger, Februar 2008.
432 Seiten, Hardcover, 16,90 Euro.