Madrigal für einen Mörder
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Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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Ian McEwan: Saturday
Jetzt bestellen bei amazon.de! Als eines der wichtigsten Bücher des Jahres 2005 sehen einige Kritiker „Saturday“ von Ian McEwan. Zu Recht. In seinem neuen Roman greift der 57-jährige Engländer virtuos die großen Themen des Menschseins auf: Liebe, Glück, Alter, Tod – um nur einige zu nennen.

Zugleich ist es ein hochpolitisches Buch, das den Al-Kaida-Terror genauso thematisiert wie den Krieg gegen Saddam.

„Saturday“ hat eine ähnliche Ausgangssituation wie das berühmte „Fegefeuer der Eitelkeiten“ von Tom Wolfe (1988). Hier wie dort ist es ein Autounfall, der in die heile Welt des gut situierten rotagonisten
eingreift. Doch anders als bei Wolfe stürzen die Ereignisse den 48-jährigen Neurochirurgen Henry Perowne keineswegs in den Abgrund. Im Gegenteil: In gewisser Weise stärken sie ihn sogar. Nach gut 380 Seiten, auf denen der verbrecherische Unfallgegner die Familie Perownes bedroht,
sieht die ohnehin schon heile Welt des Helden noch etwas heiler aus. Wollte man das Buch kritisieren, fände sich hier ein Ansatz. Henry Perowne wirkt zu perfekt: Er hat eine intakte Ehe, zwei wohlgeratene
Kinder, Freude an seinem hochbezahlten Job und fährt standesgemäß einen silbernen Mercedes S 500, der beim Autounfall (Sinnbild für den gesamten Roman?) kaum eine Schramme davonträgt. So gelesen ist „Saturday“ auch
ein Plädoyer für die traditionellen Werte wie Familie und Karriere im Kampf gegen äußere Anfeindungen, hier bestehend aus Terror und
Verbrechen – eine beinahe mutig altmodisch anmutende Sichtweise.

Wie in Joyce’ Ulysses erstreckt sich die vordergründige, jedoch von zahlreichen Reflexionen und Rückblenden unterbrochene Handlung nur auf einen einzigen Tag, den 15. Februar 2003 (einem Samstag, daher der Titel), als in London über eine Million Menschen für den Frieden demonstrierten – was den historischen Tatsachen entspricht.

Und ausgerechnet diese Friedensdemo gegen den Irakkrieg ist es, die indirekt dazu beiträgt, dass der persönliche Frieden Henry Perownes kurzzeitig in Gefahr gerät. Ob der Autor mit dieser Konstellation eine politische Aussage treffen wollte – und wenn ja, welche – bleibt offen. Im Buch werden die bekannten Argumente für den Krieg, vertreten durch Perowne, und dagegen, vertreten durch seine Tochter Daisy, wiedergegeben, so dass der Leser selbst entscheiden kann, wem er folgen mag.
In stilistischer Hinsicht ist „Saturday“ perfekt, wenn auch in einigen Abschnitten etwas in die Länge gezogen. Egal, ob es um ein Squashspiel,
einen chirurgischen Eingriff, den Besuch im Altenheim oder die Zubereitung von Fisch geht: Immer erweist sich Ian McEwan als Schreibkönner, dem nicht allzu viele Kollegen der Gegenwartsliteratur gewachsen sein dürften.

Ian McEwan: Saturday.
Diogenes Verlag, Zürich, August 2005.
400 Seiten, gebundenes Buch.

Andreas Schröter

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