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Friedrich Spee (von Langenfeld): Die Trvtz-Nachtigal (1634)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Es war ein Novum, beinah ein Skandal: Dichtung in „Teutscher“ Sprache. Es war so neu und ungewöhnlich, dass der Dichter sich genötigt sah, für den Leser eine Rechtfertigung und eine Gebrauchsanleitung voranzustellen.

Bei der Trvtz-Nachtigal handelt es sich um einen geistlichen Liederzyklus, um die Lobpreisung Gottes, Jesus, Marias. Aber gleichzeitig ist Spee in seiner Zeit, dem Barock, verhaftet und so fehlt in kaum einem Gedicht der Hinweis auf das Elend der Welt. Gedichte dieses Jahrhunderts besitzen ihre ganz eigene Sprache, ihren unverkennbaren Rhythmus von Lobpreisung, Elend und schließlich Hoffnung auf eine bessere Welt nach dem Tod. Mit heutigem Sprachgefühl wirken sie manchmal geradezu schwülstig, besonders wenn es um Beschreibungen weiblicher Anatomie geht. Hat man sich jedoch einmal auf die Gedichte eingelassen, lassen sie den Leser so schnell nicht wieder los. Es ist anstrengend, das angehängte Glossar braucht man ständig, aber die Mühe lohnt sich.

So übertrieben seine Wortwahl auch manchmal erscheinen mag, der Dichter war aus tiefstem Herzen von dem überzeugt, was er schrieb. So ist etwa die Suche Maria Magdalenas („Die Gespons JESV such, vnd findet Jhn auff dem Creutzweeg“) nicht nur ein Trauerlied, sondern Friedrich Spee preist darin auch die Schöpfung, die ihn umgab in einer Art, dass in jeder Zeile seine Begeisterung über jeden Grashalm zu spüren ist.

Der Barock ist keine einfach zu erschließende Zeit, es wird mit Symbolen und Bildern gearbeitet, die sich erst auf den zweiten Blick dem Leser preisgeben. Man hatte eine andere Einstellung zu Leben und Tod, stellte beides selbstverständlich in einer Gedichtzeile nebeneinander, weil der Tod in diesem Jahrhundert mehr als je zum Leben dazugehörte. Die Mühe es aufzuschlüsseln lohnt sich.



Friedrich Spee (von Langenfeld): Die Trvtz-Nachtigal (1634).
Reclam, 1985.
Taschenbuch, 8,80 Euro.

Regina Lindemann

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