Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten- Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
Bella Swan ist am Ziel ihrer Wünsche. Endlich steht die Hochzeit mit Edward bevor, der bereits in Band 3 einwilligte, sie nach den Flitterwochen in eine Vampirin zu transformieren. Sie ist aufgeregt und sich selbst unschlüssig. Ist es richtig, mit der Welt zu brechen, den eigenen Vater nicht mehr wiedersehen zu können? Oder wäre es besser – wenigstens noch für eine Weile – Mensch zu bleiben, das Leben und die Liebe zu genießen? Auch in Hinblick auf ihren guten Freund Jacob, der einer Werwolfgruppe angehört und geschworen hat, mit Bella zu brechen, sollte sie in einen Vampir verwandelt werden. Jacob würde die Vampirfamilie Cullen ausrotten, wenn das langjährige Abkommen gebrochen würde – denn Bella kann nicht ohne Blutvergießen zum Vampir werden. Zuletzt eine schwere Entscheidung für Bella, zumal in ihr in wiederkehrenden Albträumen ein Vampirjunge begegnet, der alles zerstört, was Bella liebt. Ein Omen, denn Bella wird in den Flitterwochen schwanger. Sie trägt einen Mischling, halb Mensch, halb Vampir. Die Schwangerschaft zehrt sehr an Bella, die sich plötzlich mit ihrer Schwägerin Rosalie verbündet. Rosalie schützt die Schwangere, dabei scheint ihr egal zu sein, was aus Bella wird, solange das Kind überlebt. Jacob und Edward sind sich einig, dass das Kind nie zur Welt kommen darf. Dies teilen auch die Volturis, die als ältester Vampirclan eine vorherrschende Machtstellung einnehmen.
„Breaking Dawn“ ist der vierte und letzte Band der Twilight-Saga um Bella und Edward. Mit 768 Seiten auch der Umfangreichste. Trotzdem wird die Geschichte zu keiner Zeit langweilig, denn Stephenie Meyer gelingt es, einen lang gehegten Wunsch umzusetzen: die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erzählen. Zum Zeitpunkt, als sich Bella für das Kind entscheidet, wechselt die Perspektive auf Jacob, der den weiteren Verlauf aus seiner Sicht erzählt. Dies ist eine spannungsfördernde Maßnahme und ermöglicht so, die Liebesgeschichte von außerhalb zu betrachten. Selbst Jacob und Edward nähern sich an, werden Freunde im Anblick des Leids von Bella.
Stephenie Meyer ist ein herausragender Band gelungen. Die Twilight-Saga erhält mit diesem Band einen düsteren, mystischen Schluss. Dabei verschont die Autorin die Leser nicht und überrascht mit manchen Wendungen, die man sich zum Abschluss anderer mehrbändigen Geschichten gewünscht hätte. Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend und unvorhersehbar.
Dem Carlsen Verlag ist es diesmal sogar gelungen, den Titel des Buches sinnvoll zu übersetzen und so wird am 14. Februar 2009 „Biss zum Ende der Nacht“ auch in deutscher Sprache erscheinen.
Fazit: Mit „Breaking Dawn“ gelingt der Autorin ein düsterer, würdiger und gehaltvoller Abschluss der Saga. Vielleicht der beste Band der gesamten Reihe.
Stephenie Meyer: Breaking Dawn.
Atom an imprint of Little, August 2008.
Englisch, 768 Seiten, Hardcover, 19,95 Euro.