Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten
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In diesem Buch präsentiert sich die erfahrene Dortmunder Autorinnengruppe Undpunkt mit kleinen gemeinen und bitterbösen Geschichten.
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Cassandra Clare: City of Ashes – Chroniken der Unterwelt Band 2
Jetzt bestellen bei amazon.de! Kein viertel Jahr ist es her, dass sich Clarys Leben radikal gewandelt hat. Behütet aufgewachsen, lebte sie mit Ihrer Mutter, einer Malerin in New York. Mit Simon, einem Nachbarsjungen verband sie eine tiefe Freundschaft, wenn auch nicht mehr, ansonsten war die Schule, das Ausgehen und Spass haben wichtig.

Doch dann erlebte sie in einer Disco mit, wie drei Jugendliche ein Wesen umbrachten, nein kein Wesen, einen Dämonen. Seitdem hat sie einiges zu schlucken gehabt. Dämonen gibt es ebenso wie Vampire, Feen, Hexenmeister und Werwölfe. Ausgerechnet ihr Onkel Luke ist einer der Lykantropen. Und es gibt Kämpfer für das Licht, Schattenjäger – und sie gehört dazu.
Vor Jahren hat der Schattenjäger Valentin versucht die Macht über das Reich der Schattenwesen in einem blutigen Handstreich an sich zu reissen. Er scheiterte, und verschwand, seine Verbündeten schmählich im Stich lassend. Nur wenige überlebten die Verschwörung. Abgeurteilt vom allmächtigen Rat fristen sie, der meisten ihrer übernatürlichen Kräfte beraubt ihr Dasein in der Welt der Menschen.

Doch dann taucht Valentin plötzlich wieder aus der Versenkung auf und erobert den Kelch der Engel für sich. Und er macht sich erneut auf, Verbündete für seine finsteren Pläne zu suchen. Dämonen stehen ganz oben auf seiner Liste, aber auch sein eigen Fleisch und Blut wäre an seiner Seite willkommen. Und so sucht und findet er seine Kinder – Clary und Jace, getrennt voneinander scheinbar als Einzelkinder aufgewachsen, beide mit besonderen Gaben ausgestattet aber lehnen sein Angebot ab.

Dennoch gerät insbesondere Jace ins Visier der Inquisition. Zu selbstbewusst, ja selbstherrlich tritt er auf, zu arrogant besteht er auf seine Meinung, so dass selbst seine Adoptiveltern auf Distanz zu ihm gehen. Dazu kommt, dass die Geschwister eine ganz und gar nicht familiäre Zuneigung zueinander entwickeln.
Als es Valentin gelingt, neben dem Engelskelch auch noch das Schwert des Erzengels an sich zu bringen, ist guter Rat teuer. Zum Ritual der Umkehr, das die Waffe des Lichts in ein mächtiges Relikt des Bösen wandelt benötigt Valentin das Blut je eines Kindes der Feen, Liliths,der Werwölfe und Vampire. Zwei der vier Lebenssäfte hat er bereits an sich gebracht, als Simon, Clarys Freund zum Vampir gewandelt wird ...


Cassandra Clare versteht es wie ganz wenige Autoren ihre Figuren plastisch zu beschreiben. Die so oft beschworenen vielschichtigen Charaktere die eine nachvollziehbare Entwicklung durchmachen sollten, dies umfasst bei ihr nicht nur den Protagonisten, sondern gleich eine ganze Gruppe jugendlicher Gestalten. Selbst handlungsunrelevante Figuren nehmen in einigen Wenigen Sätzen glaubhaft Gestalt an, zeichnen sich durch liebevoll ausgedachte Details aus.
Viele Autoren von Jugendbüchern scheitern gerade hier. Ihre Protagonisten verhalten sich eben gerade nicht wie Jugendliche, sondern wie Erwachsene im Körper eines Heranwachsenden.

Anders Clares Protagonisten. Wie in der Realität agieren sie unsicher und sprunghaft, versuchen oftmals sich und ihrer Umwelt das Bild eines gefestigten Charakters vorzuspielen, sind aber in Wahrheit unsicher und verschüchtert. Aus diesem Zwiespalt resultiert dann oftmals Aggression und Gewalt. Dies hat die Autorin, insbesondere in der Gestalt des Schattenjägers Jace, exemplarisch dargestellt. Andere Heranwachsende ziehen sich eher verschüchtert in ihr Schneckenhaus zurück, Simon ist hier als Vertreter dieser Sparte zu nennen. Die ihren Platz in einer sich ständig verändernden Welt suchende Clary mit ihrem Versuch sich vom behüteten Elternhaus abzukoppeln, sich auf eigene Beine zu stellen vollendet die Übersicht der für die Teens ganz typischen Verhaltensweisen.
Mit einem Blick gerade auch für die Probleme Heranwachsender ausgestattet thematisiert sie all das, was diese Altersgruppe bewegt. Das Aufbegehren gegen Autoritäten, die Mühe sich aus der liebevollen aber einengenden Umklammerung des Elternhauses zu lösen, Gefühlsver(w)irrungen all dies findet gekonnt und unterschwellig Eingang in den Roman. Dabei gelingt es ihr nicht nur die Sprache der Jugendlichen, sondern auch ihr Verhalten, ihre Ansichten authentisch zu beschreiben.


Natürlich wuchert sie dabei mit dem ganz besonderen Flair, den der Big Apple als Schauplatz ausstrahlt. Bevölkert von allerlei übernatürlichen Wesen – neben Gewohntem wie den Vampire oder Werwölfen fügt sie hier mit den Warlords, Hexern und Engelsabkömmlingen ungewohnte Gestalten hinzu – erwartet ein düsteres, nichts deto trotz faszinierend vielschichtiges New York, den Leser.


Neben diesem für Leser eher unauffälligem Merkmal ist der Ideenreichtum mit dem die Autorin ihre Trilogie ausgestattet hat bemerkenswert. Sie nutzt dabei Elemente der Fantasy ebenso wie Horrorszenarien, daneben kommen Szenen vor, die aus Thriller- oder Kriminalromanen stammen könnten. Aus diesem ganz eigenen Mix formt sie eine Synthese, die mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile.

Die Rivalität der beiden Verehrer um die Gunst unserer Protagonistin, die verbotene inzestiöse Zuneigung der Geschwister zueinander, die Scham eines der Helden seine Homosexualität gegenüber den Eltern einzugestehen aber auch das Gefühl nicht willkommen zu sein, nicht dazuzugehören, von den Bezugspersonen verstossen oder schlicht nicht verstanden zu werden sorgen für das nötige Herzklopfen. Das sind keine einfachen Verwicklungen wie sie in den Daily Soaps massenfach und stereotyp abgearbeitet werden, das lässt den Leser wirklich teilnehmen an der inneren Zerrissenheit der Charaktere.
Was darf man, ist es schlecht, anders zu sein, muss Freundschaft enden, wenn Liebe nicht erwidert wird – Fragen, die ein gutes Jugendbuch thematisieren sollte und vorliegend auch deutlich anspricht. Das geht tiefer als der durchschnittliche Urban Fantasy Plot, das ist vielschichtiger, stimmungsvoller, schlicht besser als das Meiste, was sich bei den Verlagen sonst so tummelt. Wenn Clare nun noch ihre Antagonisten – allen voran Valentin – und deren Motivation deutlicher herausarbeitet, hat sie ein Meisterwerk geschaffen. So legt sie erneut ein Buch vor, das den Leser in seinen Bann zieht, das ihn die Umgebung vergessen lässt und ihn kaum aus seinen Klauen lässt.


Cassandra Clare: City of Ashes – Chroniken der Unterwelt Band 2.
Arena Verlag, August 2008.
473 Seiten, Hardcover, 17,95 Euro.

Carsten Kuhr

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