Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Die Pyrenäen im Jahres des Herren 1765. Unheimliches, Beängstigendes passiert in der Provinz, fern von des Königs Herrschaftssitz zu Paris.
Menschen, einfache Bauersleut, Männer, Frauen und Kinder werden aufgefunden – tot!
Ihr Bauch ist aufgerissen, ihre Innereien angefressen. Ein Tier geht um, ein grosses, den Wunden nach zu urteilen. Man vermutet einen Wolf, einen grossen, einen riesigen Wolf.
Lynn Raven hat mit vorliegendem Roman den Auftakt eines eigenen Zyklusses um die Loup-Garou vorgelegt. Ähnlich wie Markus Heitz in seinem Zweiteiler »Ritus« und »Sanktum« nutzt sie die reale Vorgabe eines Frankreich im 18. Jahrhundert heimsuchenden Mörders – eines vermeintlichen Werwolfes – als Ausgangspunkt für ihre Saga.
Damit aber sind die Gemeinsamkeiten auch bereits aufgezählt, Raven geht ganz eigene Wege.
Hier geht es um Eigenverantwortung, um Korrumpierbarkeit und um Vertrauen. Doch diese durchaus tiefsinnigen Fragen sind in einer Handlung verborgen, die so manchen unerwarteten Schwenk ausführt, die überrascht und spannend unterhält. Stilistisch unauffällig, inhaltlich packend wenn auch für meinen Geschmack ein paar Mal zu oft der Zufall zu Hilfe eilt liegt ein Auftakt vor, der seine Leser sicherlich finden wird, der den Mythos Werwolf nicht verklärt, sondern den Werwesen ihre tierische Komponente lässt und Appetit macht auf die Fortsetzungen.