Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn: Die Herren von Buchhorn
Die Herren von Buchhorn ist ein mittelalterlicher Krimi vom Feinsten. Er enthält alles, was man für das Eintauchen in die Spannung braucht und zusätzlich jede Menge Informationen über die komplizierten Herrschaftsverhältnisse des 10. Jahrhunderts in der Bodenseeregion.
Eine beachtliche Anzahl von Personen ist an der Verschwörung um das Erbe des für Tod erklärten Grafen von Buchhorn beteiligt. Gerald, dessen Eltern ermordet werden, die Gräfin Wendelgard und ihr Möchtegernehemann Ludowig, der Bischof Salomo und viele andere. Alles beginnt mit der Rückkehr und sofortigen Ermordung des Knappen des Grafen Udalrich von Buchhorn, Adalbert und dem Gerücht, er wäre zurückgekehrt könne nur bedeuten, dass Udalrich noch lebt. Seine Gräfin Wendelgard ist als Witwe in ein Kloster eingetreten, aber glücklich ist sie dort wirklich nicht. Auch sie erfährt von der Ermordung Adalberts und so kreuzen sich ihre und Geralds Ziele für ein kurzes Stück.
Ein historischer Machtkampf als Krimi ist eine frische Idee, die hier hervorragend umgesetzt wurde. Das Buch lässt sich flüssig lesen und macht einfach Spaß. Gefallen hat mir auch die inzwischen leider ungewöhnlich gewordene farbige Gestaltung der Innenseiten des Schutzumschlags. Das sieht man bei neuen Drucken nicht mehr häufig und deswegen fällt es hier angenehm auf.
Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn: Die Herren von Buchhorn.
Gmeiner, Juli 2008.
323 Seiten, Taschenbuch, 12,90 Euro.