In vielerlei Hinsicht ist der neue Roman der Dortmunder Autorin Helga Janzen etwas Besonderes: Die nordische Saga „Kristiansund“ ist ein Roman, den die 69-jährige Dortmunder Autorin in einer ungewöhnlichen Form und mit phantastischen Zügen geschrieben und mit einer "inneren Stimme" durchzogen hat.
Die romantische Geschichte von der Schwanenjungfrau Svenja ist ein Märchen, das auch von spirituellem Geist durchweht ist. Helga Janzen durchsetzt den Roman mit kursiv gedruckten Texten der „inneren Stimme“ der Autorin und taucht dadurch selbst tief in die Geschichte ein, beleuchtet sie aber auch mit dem Abstand der Erzählerin, die aus ihrem Schreib-Alltag berichtet.
Abenteuerlich und in einer poetischen, märchenhaften Sprache geschrieben ist die Sage über das junge Mädchen, das von den Großeltern, russischen Emigranten, einem orthodoxen Priester und einer Malerin, in Norwegen großgezogen wird. Abenteuerliches mischt sich in die Mittsommernachts-Idylle, als Svenja Verbrechern in die Hände fällt, die im Auftrag einer Ölgesellschaft aktiv ist.
Helga Janzen gibt ihren Figuren, die Chance sich märchenhaft zu verwandeln. Die Schwanenjungfrau entzaubert auch den coolen Söldner, der ihr das Leben rettet. Andersen-Motive findet man in dem Roman; das Buch ist auch eine Fantasiereise in die nordische Welt und die Autorin unternimmt auch den Versuche der „Psychologisierung der Gesellschaft“. Von Glück, Sehnsucht und Freiheit erzählt die Saga – auf ungewöhnliche, be- und entzaubernde Art.
Helga Janzen: Kristiansund.
Ingrid-Lessing-Verlag, April 2008.
285 Seiten, Taschenbuch.
