Was macht Frauen glücklich? Schokolade, die Kraft positiver Gedanken oder schöne Schuhe? Die Mütter-Mafia schlägt zurück und präsentiert sich im dritten Band als kreative Gegenbewegung zu allen Super-Muttis in traumhaften Stilettos und wunderschönen Stiefeln. Die Boutique Pumps und Pomps soll eröffnet werden, wobei gleichzeitig das Leben der fünf Freundinnen herrlich durcheinander geworfen wird zwischen Kind, Adoption, falschen Freunden und Brustkrebs.
Ein Buch voller Klischees, so könnte man meinen. Aber Kerstin Gier, dem weiblichen Tommy Jaud unter den deutschen Autoren, ist es gelungen, aus aberwitzigen Alltagsszenen ein Buch zu kredenzen, dass sich einreiht zwischen Sex and the City und Desperate Housewifes.
Dass dieses Buch die amerikanischen Vorbilder übertrifft, liegt nicht nur an Constance, die sich weigert, zur Patchworkfamilie zu werden und dabei in jedes Fettnäpfchen tritt, das am Wegesrand aufgestellt wurde. Auch die kantigen Gegenpole zur Mütter-Mafia, von der neureichen Edeltusse bis zur NS-Maklerin, leisten ihr Möglichstes, um vom Leser schnell gehasst zu werden. Kerstin Gier umspielt mit viel Witz und einigen Zoten gekonnt den Alltag junger Mütter. Dass sie dabei in Klischees abrutscht und vereinzelt über die Strenge schlägt, macht nichts. Sie beschreibt ihre Heldinnen so, wie sie sich auch selbst sieht – als ganz normale Frau mit Herz und Humor.
Fazit: Wer hochtrabende Literatur erwartet, wird enttäuscht sein. „Gegensätze ziehen sich aus“ ist leichte Kost mit viel Herz und deftigem Humor. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Kerstin Gier: Gegensätze ziehen sich aus.
Lübbe, September 2008.
283 Seiten, Taschenbuch, 7,95 Euro.