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Beate Schaefer: Die schwarze Taube
Jetzt bestellen bei amazon.de! Trier, damals noch Treveris im 4. Jahrhundert nach Christi Geburt. Im Römischen Reich hebt der christliche Glaube gerade an, Staatsreligion zu werden. Aber noch halten Viele am alten Glauben und an alten Vergnügungen fest. Dazu gehört auch das Theater, gegen das die Kirche im Allgemeinen und der Bischof von Trier im Besonderen kräftig wettern. Nicht ganz grundlos, da das Trierer Theater sich ausgerechnet den christlichen Glauben als Gegenstand bitterbösen Spotts ausgesucht hat. Man macht sich gerne lustig über die strengen Regeln und die merkwürdig fremd anmutenden Rituale der Christen. Die Schauspielerin Marcia ist da keine Ausnahme, bis sie dem Bischof Britto begegnet und die beiden gegen ihren Willen einander verfallen. Es bleibt eine platonische, eine Liebe aus der Ferne, da Britto nicht bereit ist, seine Ideale zu überdenken. Aber er möchte aus Marcia eine Christin machen, um jeden Preis und mit dem ganzen missionarischen Eifer des Selbstgerechten.

Die Autorin beschreibt gerne die Örtlichkeiten. Das Theater, das Haus, die Kleidung, all das wird in stark adjektiv-lastigem Stil dargestellt, der zugegebenermaßen nicht mein Fall ist. Jede Nebenfigur wird ausgiebig geschildert, ohne dass wirklich ein Bild im Kopf entsteht, weil bereits die nächste Figur, der nächste Raum auftaucht und genauso akribisch beschrieben wird. Mein Eindruck auf den ersten fünfzig Seiten war: Das Buch hat entschieden zu viele Wörter. Das ändert sich, als die Geschichte in Fahrt kommt. Richtig Klasse ist das Buch auf den letzten fünfzig Seiten, als klar wird, dass es nicht wie erwartet, um eine weitere Darstellung der wunderbaren christlichen Kirche geht, sondern um eine durchaus kritische Beschreibung. Es gab nämlich auch noch andere Menschen im Römischen Reich, Menschen, die weder das Klischee des welterobernden heidnischen Legionärs noch das des geisterobernden Missionars erfüllen, sondern einfach in ihrer Welt leben und keine Christen sind. Das macht sie nicht automatisch zu guten oder zu schlechten Menschen, zu klugen oder dummen, sondern einfach zu Menschen, die eben keine Christen sind inmitten der neuen Staatsreligion. Deswegen denken sie trotzdem über ihr Leben und über Religion nach.

Es ist Brittos Selbstgerechtigkeit, der ihn letztlich sündigen lässt. Ihn, der die Sünde um jeden Preis vermeiden und von den Menschen fernhalten wollte. Ihn, der sich alle Zerstreuung versagte und strenger als jemals verlangt nach den Regeln lebte. Ihn, der die Menschen erleuchten und retten wollte. Ausgerechnet er verdunkelt Marcias Leben für immer.

Die Autorin selbst sagt im Nachwort: „... wie sich der noch relativ große heidnische Bevölkerungsanteil gefühlt haben muss, als die Staatskirche begann, sich in alle Lebensbereiche [...] einzumischen. Wie fänden wir es, wenn plötzlich jemand käme und uns verböte in die Kirche zu gehen, die Konten des Klerus sperrte ...“ Das ist eine Frage, über die sich das Nachdenken zweifellos lohnt und für die das Buch einen guten Anstoß gibt.

Fazit: Eine gute Geschichte, die es lohnt, sie unter den Beschreibungen auszugraben.


Beate Schaefer: Die schwarze Taube.
Zabern, August 2008.
304 Seiten, Hardcover, 19,90 Euro.

Regina Lindemann

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