Ganz schön bissig ...
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Anna Enquist: Kontrapunkt
Jetzt bestellen bei amazon.de! Am Anfang hab ich nicht geglaubt, dass ich mich an diesem Buch festbeißen kann.

Kommt doch viel zusammen, von dem ich eigentlich keine Ahnung habe. Obwohl man das natürlich nicht so sagen kann – denn jeder Mensch sollte Trauer nachvollziehen können, vor allem die Verarbeitung des Schmerzes und des Verlustes, auch wenn es sich hier fast ausschließlich um den der Mutter handelt. Also ein Frauenroman? Klar, schon eher, aber wiederum auch nicht.

Der/ein Vater kommt kaum vor und ich, als jemand der zwar Musik, auch Klassische, sehr genießt, kam mir manchmal doch etwas dumm vor – bar jeder Notenkenntnis - und „Goldbergvariationen“ von Bach sagten mir erstmal nichts. So doof, so gut.

Nun bin ich aber Vater einer achtzehnjährigen Tochter, spiele leidenschaftlich Folkgitarre – lebe sogar davon – und so zog ich mir nach und nach den Buchmantel samt Inhalt über und bin oft sprachlos gewesen, vor so genauer, sezierender Sprachqualität, die auch das Heranwachsen unserer Tochter in einem neuen, wenngleich sehr sentimentalen Licht, erscheinen lassen. Es geht um die Rettung der gemeinsamen Zeit, welche sich nicht in Fotos an den Wänden, ein paar aufbewahrte Erinnerungsstücke oder etwa Schulzeugnisse, etc., erschöpfen sollen. Die Mutter, Konzertpianistin, kämpft mit den Goldbergvariationen um die Erinnerung an ihre Tochter, die plötzlich Anfang/Mitte zwanzig durch einen Unfall aus dem Leben gerissen wurde. Es ist sowieso immer schlimm, wenn die eigenen Kinder vor den Eltern sterben, aber so eine jähe Tragik, ohne Krankheit oder Vorhersehbarkeit, macht schaudern.

Sie setzt sich an den Flügel und in einer Art Zweiteilung der Kapitel – jedes Kapitel wird als eine der Variationen, von denen es dreißig gibt, überschrieben – geht es sowohl um den Versuch, Bachs Genialität zu verstehen, bzw. nachzuspielen und aus der jeweiligen Atmosphäre, wie ein Puzzle, nicht chronologisch, das gemeinsame Leben mit der Tochter zusammenzufügen (oder zu fugen, wie Bach es wohl gemacht hätte). Und genau dabei kommen solch rührende Beobachtungen heraus, die einem das Herz brechen. (Wobei ich mich heute wundere, dass man diese oder ähnliche Erlebnisse mit dem eigenen Kind damals selbst nicht sofort notiert hat; obwohl, es gibt diese Erlebnisbücher, diese Mutter – Kind Kladden, die am Anfang nahezu täglich - in der Pupertät dann gar nicht mehr gefüllt werden) Ein ganz großer Roman, ein Juwel. Und nun auf – Goldbergvariationen kaufen - in einer Aufnahme von Glenn Gould.

Anna Enquist: Kontrapunkt.
Luchterhand, August 2008.
224 Seiten, Hardcover, 17,95 Euro.

Fred Ape

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