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Oliver Storz: Die Freibadclique
Jetzt bestellen bei amazon.de! Die Freibadclique, das sind die Freunde Bubu, Knuffke, Hosenmacher, Zungen-Kuss und der Erzähler selbst. Alle fünf sind Jahrgang neunundzwanzig und im Sommer 1944 fünfzehn Jahre alt. Fast täglich treffen sie sich im Freibad, springen vom zehn-Meter-Brett und beobachten Lore im roten Badeanzug, für die sie viel zu jung sind. Nachts hören sie im amerikanischen Radiosender Musik von Benny Goodman, Duke Ellington, Glenn Miller. Sie leben in den Sommer hinein mit einer Sehnsucht ohne genau zu wissen, wonach.
„...und während die Parteiredner in hymnischer hoher Stimmlage uns aufforderten, die Zukunft des Reiches in die Hände zu nehmen, suchten unsere Hände wie von selbst den Weg in ein kleineres, näher und tiefer gelegenes Reich, das voller Geheimnisse war und den Vorzug hatte, ganz Gegenwart zu sein, nicht Zukunft, keine Idee, sondern lebendiges Fleisch und Blut, Haut und Haar.“, formuliert Oliver Storz und zeichnet treffend und detailliert die Gefühle der Jungen in den Wirren des Zeitgeschehens auf.
Zu Helden taugen die Fünf gar nicht; ihre Welt ist eine andere. Mehr mit sich selbst und dem eigenen inneren Umbruch durch die Pubertät beschäftigt, werden die Jungen doch noch mit der Kriegswirklichkeit konfrontiert und im April 1945 zum Volkssturm einberufen.
Ein Jahr später, nach Kriegsende sind sie nur noch zu dritt. Der Erzähler, Bubu und Knuffke sind übrig geblieben. Knuffke scheint über die Zeit erwachsen geworden, verstrickt sich in krumme Geschäfte mit den Amerikanern.
Am Ende sitzen noch Bubu und der Erzähler wieder auf den vertrauten Bänken im Klassenzimmer. Der alte Studienrat versucht dort anzuknüpfen, wo er ein Jahr zuvor aufgehört hat. „Wo wa-waren wir stehen geblieben?“ fragt er stotternd, als ob er die Zeit dazwischen einfach ausblenden könnte. Doch die Wirkung des geschilderten Zeitfensters der letzten Kriegsmonate hallt nach.
Oliver Storz ist ein wunderbarer Erzähler. Subtil, mit Dialogen in denen sich der Zeitjargon spiegelt, schildert er die Empfindungen und Erlebnisse der jungen Protagonisten so, dass die Geschichte auch über 60 Jahre nach Kriegsende fesselt.
Dieser Roman spricht nicht nur die Generation an, die diese Zeit selbst miterlebt hat, weil er Erinnerungen wieder aufleben lässt. Auch die Nachkriegs- und junge Generation von heute erfährt durch die Identifikation mit der Gefühlswelt der Protagonisten die Vergangenheit ganz nah – vielleicht weil die Erzählung so authentisch geprägt ist.

Oliver Storz wurde 1929 in Mannheim geboren, wuchs in Schwäbisch Hall auf. 1957 ging er als Feuilletonredakteur und Theaterkritiker zur Stuttgarter Zeitung. Ab 1960 Autor, Produzent, Dramaturg bei der Bavaria. Seit 1976 freier Schriftsteller und Regisseur.
Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Grimme-Preis. Oliver Storz ist Mitglied des deutschen P.E.N-Zentrums.

Oliver Storz: Die Freibadclique.
SchirmerGraf Verlag, August 2008.
256 Seiten, Hardcover, 19,80 Euro.

Annegret Glock

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