„Du hast zwei Tage, um die Prüfung zu bestehen. Besser, Du bestehst sie. Sonst müssen wir Dich töten.“
Als Jamie eines Nachts beinahe einen Clown überfährt, beginnt sein schwärzester Albtraum. Er erhält unheimliche Drohungen und eine Gruppe mordgieriger Clowns verfolgt ihn und zerstört seine Wohnung. Bald darauf verschleppen sie den jungen Mann in den Zirkus der beiden Pilo-Brüder – ein bizarres, jenseitiges Höllenreich, bevölkert von unheimlichen Akrobaten, Zwergen, Freaks etc. und zwei Zirkusbossen, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, Mordanschläge auf einander zu verüben. Um selbst Clown zu werden, muss Jamie sich wahnwitzigen Prüfungen unterziehen und wird dadurch bald selbst zum Killer. Und zum Diener einer uralten Macht, die nur ein Ziel hat; die Menschheit vollständig auszulöschen.
„Hölle“ ist das Debüt des 27-Jährigen Australiers Will Elliot. Ohne sich viel Hoffnungen zu machen, sandte er sein Manuskript für den ABC Fiction Award, einen der wichtigsten australischen Literaturpreise, ein - und gewann. Das Buch spricht mir aus der Seele, da ich Zirkusse, und vor allem Clowns, noch nie ausstehen konnte. Elliots Clowns sind überaus hinterhältige und diabolische Zeitgenossen, deren eigentliches Ich durch ihre Umwandlung fast vollständig ausgelöscht wurde, bis an den Rand der absoluten geistigen Verstümmelung. Der Pilo-Zirkus ist eine gruselige Parallelwelt, in der all unsere Ängste Wirklichkeit geworden zu sein scheinen. Der Zirkus raubt die Seelen der Besucher und hält seine Mitarbeiter damit am Leben. Jegliche Moral und jedes Rechtsbewusstsein sind dort abhanden gekommen. Wer dieses Buch gelesen hat, wird sich künftig wohl zweimal überlegen, ob er ein Zirkuszelt betritt!
Will Elliot: Hölle.
Piper, August 2008.
387 Seiten, Kartoniert, 16,90 €.