Wenn es einen Preis für das anrührendste Buch des Jahres gäbe, wäre „Enzo“ von Garth Stein ein Favorit dafür. Der Amerikaners erzählt eine Geschichte, über die man lachen und weinen muss, die komisch, tragisch und todtraurig ist, die eine große Liebesgeschichte und Dramen enthält.
Aus der ungewöhnlichen Perspektive des Mischlingshundes Enzo erzählt Stein den Roman – nie wirkt das peinlich oder kindisch, immer sehr klug, von sehr viel Seele und großen Gefühlen erfüllt. Enzo übt sich in der „Kunst, ein Mensch zu sein“, beobachtet wie ein Philosoph die Welt und seine Familie. Der liebenswerte Hund möchte in seinem späteren Leben ein Mensch sein – was ihm im Schlusskapitel auch gelingt.
Wir begleiten Enzo ein Hundeleben lang, in verspielten Welpentagen, beim Kennenlernen seines Herrchens mit einer Frau, der Geburt der Tochter, in Liebe und Tod, Verleumdungen und Siegen. Immer ist Enzo als Tröster und weiser Ratgeber zur Stelle. Enzos Herrchen ist ein Rennfahrer. Ein Rennen ist erst gewonnen, wenn die Zielfahne geschwenkt ist, lernen er und Enzo. Das gibt beiden die Kraft das große Drama ihres Lebens durchzustehen. In einer sehr schönen, gefühlvollen Sprache schreibt Garth diesen Roman, den man nicht aus der Hand legen möchte. – „Enzo“ ist eines der schönsten Bücher des Jahres und ein wunderschönes Geschenk, auch für Menschen, die keinen Hund haben.
Garth Stein: Enzo. Die Kunst ein Mensch zu sein.
Droemer, August 2008.
320 Seiten, Hardcover, 16,95 Euro.