Wer schwarzen Humor mag, wird auch "Lebenslänglich" mögen. In Philipp Moogs Erstling ermordet ein dicklicher und untersetzter Bankangestellter die Liebhaber seiner Kolleginnen, um die Frauen für sich zu haben. Dass der Plan nicht problemlos funktioniert, lässt sich denken ...
Doch das in Tagebuchform aus Sicht des Täters mal in der ersten, mal in der dritten Person geschriebene nur 189 Seiten dünne Romänchen ist mehr als bloß schwarzhumorig. Es ist zugleich psychologisch glaubhaftes Portrait eines einsamen Menschen. "Lebenslänglich" ist sicher kein Buch, das irgendeinen bedeutenden Preis gewinnen wird, aber kurzweilige Unterhaltung ist es allemal.
Witzig: In einem Nachwort bedankt sich Moog, der 1961 geboren wurde, bei den Kellnern verschiedener Münchner Lokale, die ihm an längeren Abenden eine zweite Kerze auf den Tisch gestellt haben, damit er sich beim Schreiben des Romans nicht die Augen verderbe. Seinen Anfang habe das Buch in der Leopardensuite des Bordells Babylon am Wörthersee genommen, wo er bei Dreharbeiten zu Gast gewesen sei.
Philipp Moog: Lebenslänglich.
Dumont, August 2008.
189 Seiten, Hardcover, 17,90 Euro.