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Agnes Hammer: Bewegliche Ziele
Jetzt bestellen bei amazon.de! Eigentlich kennen sie sich nur beiläufig. Sarah, Momo, Jenny, Ticker und Ette. Man kann nicht sagen, dass zwischen ihnen eine feste Freundschaft bestehen würde. Jede der Hauptpersonen aus »Bewegliche Ziele« ist in ihren eigenen Lebenszusammenhängen verhaftet. Momo beispielsweise feiert Erfolge als Leistungsschwimmerin, während Jenny eher gezwungenermaßen in einen Schießverein integriert ist. Viel lieber würde sie malen, doch davon hält ihr Vater wenig. Auf einer Party treffen sich die Jugendlichen zufällig und Sarah verliebt sich in Ticker, dessen Kumpel Ette nichts anbrennen lässt. Doch eins macht Ette schwer zu schaffen: Die Kälte mit dem ihm die unnahbare Sportlerin Momo begegnet. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen und setzt alles daran, um dem jungen Mädchen zu zeigen, dass er stärker ist als sie. Während einer weiteren Party kommt es zu einem Verbrechen. Momo wird Opfer einer Vergewaltigung und schnell wird klar, wer die Täter sind.

»Bewegliche Ziele« besticht von der ersten Seite an durch etwas, auf das man sich aus meiner Sicht sehr einlassen muss. Die Geschichte wird direkt mit den Worten der Jugendlichen erzählt. Im Wechsel berichten sie – erst sehr fragmentarisch, später etwas verdichteter – über die Dinge, die sie in ihrem Alltag erleben, was ihnen zu schaffen macht, womit sie sich auseinandersetzen müssen. Agnes Hammer, die mit benachteiligten Jugendlichen innerhalb eines Berufsbildungszentrums arbeitet, überzeugt bereits am Anfang durch sprachliche Sicherheit und der Erzählstil tut sein Übriges, um »Bewegliche Ziele« zu einem rasanten Buch zu machen. Manchmal sind die erzählten Szenen nur knapp eine halbe Seite lang, selten mehr als drei. Auf die Ausschmückung der Vergewaltigungsszene, eigentlich einer Schlüsselszene des Buches, wird beispielsweise gänzlich verzichtet. Dahinter steckt eine unterschwellig sichtbare Intention: Es geht nicht um Handlungen, die Auseinandersetzungen mit den Handlungen sind im Kontext des Buches viel wichtiger.

Entwicklungen – oder Nicht-Entwicklungen – der Charaktere werden deutlich und es gibt eine Menge an Hinweisen, die zwischen den Zeilen geschickt versteckt wurden. Oft machen die Fragmente nur eine Stimmung deutlich, ein Gefühl, das sich als charakterisierend für die Person erweist. Besonders bei Momo und Sarah wurde dies deutlich. Sarah beispielsweise fühlt sich nach der Tat hin- und hergerissen zwischen dem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat, und den Dingen, die sich die Menschen in ihrer Umgebung über die Tat erzählen. Trotz der Erzählung, die nur ganz bestimmte Punkte beleuchtet, werden eben diese Entwicklungen und Gefühle sehr deutlich. Man ist dem Geschehen in allen Punkten nah und bekommt dieses aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei bringt jeder der beschriebenen Jugendlichen etwas Eigenes mit, Aspekte, die ihn oder sie ganz klar charakterisieren und von den anderen abheben. Mit dem Nachempfinden durch den Leser wird natürlich, das sollte schon durch die gewählte Perspektive deutlich werden, gespielt. Ich möchte behaupten, dass ein jeder junger Mensch sich zumindest in einer der beschriebenen Empfindungen wieder findet, wenn nicht sogar in mehreren.

Empfohlen wird »Bewegliche Ziele« ab 13 Jahren, eine Altersangabe, die mir sinnvoll erscheint. Im Mittelpunkt stehen Themen, die Jugendliche in diesem Alter betreffen, aber gleichermaßen für Eltern interessant sein können. Ein lesenswertes Buch, das in Sprache und thematischer Bearbeitung gleichermaßen überzeugt.

Agnes Hammer: Bewegliche Ziele.
Loewe Verlag, September 2008.
199 Seiten, Klappbroschur, 9,90 Euro.

Janine Gimbel

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