Das alte Buch Mamsell
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Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Jakob Hein: Herr Jensen steigt aus
Jetzt bestellen bei amazon.de! Herr Jensen ist Postbote, ein Nobody ohne besondere Interessen und Eigenschaften, dessen Leben sich zwischen seiner tristen Wohnung und gelegentlichen Elternbesuchen abspielt. Der Höhepunkt des Tages ist für ihn das schnelle und systematische Verteilen der Briefe. Aus seinem Stubenhockerdasein wird er jäh gerissen, als er die Kündigung erhält. Herr Jensen, der zuvor nie Eigeninitiative gezeigt hat, muss sich nun in einer ungewohnten Situation zurechtfinden. Schon bald offenbart sich ihm die Absurdität staatlicher Maßnahmen. Er wird zu sinnlosen Fortbildungskursen in abgelegenen, labyrinthischen Baracken in einer düsteren Ecke der Stadt verdonnert - ein kafkaeskes Szenario. Wieder daheim, beginnt er in akribischer Kleinarbeit das Fernsehprogramm zu analysieren - um den Kasten schließlich aus dem Fenster zu schmeißen. Er gerät immer mehr in abstruse Situationen, macht eine Ein-Mann-Demo, fühlt sich danach von allen verfolgt und verliert den Bezug zur Umwelt und zur Realität. Am Ende klinkt er sich völlig aus, indem er sein Namensschild abmontiert.

Dem Autor geht es mehr um das Absurde in der Banalität eines durchschnittlichen menschlichen Daseins als um Gesellschaftskritik. Sein Protagonist hat etwas von den Romanfiguren Kafkas oder Samuel Becketts. Alltägliches wird treffend ad absurdum geführt, und doch blieb am Ende bei mir ein „War das alles? “-Gefühl zurück. Das liegt an dieser extrem farb- und freudlosen Figur, deren weltfremdes und verschrobenes Agieren den Leser zu sehr nervt, als dass Sympathie für diesen „Underdog“ aufkommen würde. Dies wird noch verstärkt durch den distanziert-beobachtenden Sprachstil des Autors.

„Tragik und unerhörte Komik“ in Herrn Jensens Leben sollen laut Klappentext ausgelotet werden - genau dies funktioniert nicht. Zu unlebendig und konturlos ist diese Figur, als dass ihre Geschichte den Leser berühren könnte. Für einen Schelmenroman zu trist, für eine Satire zu unwitzig, hinterlässt „Herr Jensen“ trotz einiger guter Ideen eine gewisse Enttäuschung darüber, dass der Autor nicht mehr aus der Geschichte gemacht hat.

Jakob Hein: Herr Jensen steigt aus.
Piper Verlag, München, Februar 2006.
144 Seiten, gebundenes Buch.

Susanne Tank

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