Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten- Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
Ian Irvine: Der Weg zwischen den Welten. Die drei Welten 07
»Der Weg zwischen den Welten« ist mittlerweile bereits das siebte Buch, welches von Ian Irvine in deutscher Übersetzung im Kontext des »Die drei Welten«-Zyklus erscheint. Fast nahtlos wird hier der Übergang aus dem Vorgängerband, »Der Fluch des Bettlers«, geschaffen.
Der machtgierige Rulke konnte die Triune Karan in seine Gewalt bringen. In ihren Adern fließt das Blut aller drei Welten und insbesondere ihre magischen Fähigkeiten machen die junge Frau geeignet für seine Zwecke. Durch einen Handel, in dem er das Wohl ihres Geliebten Llian gewährleistet, vertraut sie sich ihm an und willigt ein, ihm den Weg zwischen den Welten zu öffnen. Die beiden ahnen jedoch nicht, welche Unheuer sie mit dieser Tat auf die eigene Heimat loslassen und Karan merkt rasch, dass Rulkes Absichten nicht so aufrichtig sind, wie sie ihr auf den ersten Blick schienen. Noch immer weiß sie nicht, welche finsteren Pläne er sich überlegt hat. Um sich von ihm zu befreien, entschließt sich Karan trotz Eis und Schnee zur Flucht. Die Gemeinschaft trifft unterdessen auf die durch die Leere ins Land geratenen Monster und nicht wenige der Männer und Frauen bezahlen dieses Zusammentreffen mit ihrem Leben.
Irvines Zyklus um »Die drei Welten« ist einer der wenigen, der auch im siebten Band noch mit den Dingen überzeugt, die schon im ersten positiv auffielen. Sein Name steht, insbesondere in seiner Heimat Australien, für häufig verkaufte Bücher. Der Zyklus, dem das hier im Mittelpunkt stehende Buch angehört, brachte ihm besonders viel Ruhm ein. Schon 1987 begann er die Arbeit am ersten Teil, veröffentlichte die Bücher um Karan und Llian aber erst 1999 und weitere Jahre gingen ins Land, bis die einzelnen Teile ins Deutsche übersetzt wurden. Seine drei Welten hat Irvine sehr glaubhaft erschaffen und bleibt in Handlung und Personen den Prinzipien dieser Welten treu.
»Der Weg zwischen den Welten« ist nach einem Beginn, der sich zugegeben etwas holprig gestaltet, gewohnt spannend und Ian Irvine schafft es erneut, mit Leichtigkeit zwischen den Perspektiven der unterschiedlichsten Charaktere zu springen. Ein Glossar am Ende des Buches soll den Quereinstieg in dieses ermöglichen und Anhaltspunkt zum Erinnern an vorhergehende Teile bieten. Ein derartiger Beginn im siebten Teil ist dadurch möglich, aber keinesfalls ratsam. »Der Spiegel der Erinnerung«, das erste Buch um die drei Welten Aachan, Tallallame und Santhenar, sei einem jeden ans Herz gelegt, der auch in einer Reihe mehrerer Bücher Wert auf Qualität und Kontinuität legt.
Im siebten Teil werden einige der bestehenden Konflikte aufgelöst, aber gleichfalls eine Reihe neuer aufgeworfen, um auch im kommenden Buch Spannung zu garantieren. Hier erfährt der Leser vor allem Genaueres zur Vergangenheit des stets verschlossen wirkenden Shand und der Herkunft der Waisen Maigraith. Auf eindrucksvolle Weise gelingt dem Autor ein Spiel zwischen Erzählungen der Vergangenheit, gegenwärtigen Geschehnissen und in die Zukunft hineinreichenden Ängsten.
Ian Irvine: Der Weg zwischen den Welten. Die drei Welten 07.
Bastei-Lübbe, November 2008.
428 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.