Michael McCollums Weltraumabenteuer handeln von der Erforschung des Weltalls und vom Erstkontakt mit fremden Spezies. Seine Romane sind Space Operas, die mit viel Unterhaltung eine kurzweilige Lektüre bieten.
„Die Segel von Tau-Ceti“ spielt im 23. Jahrhundert, als die Menschheit zahlreiche Weltraumstationen besitzt und bereits den Mars besiedelt. Das Starhopperprojekt soll der erste Flug zu einem anderen Sonnensystem sein, nämlich Alpha Centauri. Doch bevor es losgeht, erhält die Menschheit zuerst Besuch. Ein außerirdisches Raumschiff kommt von Tau-Ceti und keiner weiß, ob die Fremden friedliche oder feindliche Absichten hegen. Das Raumschiff Starhopper wird kurzerhand umfunktioniert und zu dem Lichtsegelschiff geschickt, wo die Mannschaft auf die Phelaner trifft. Die Phelaner sind von Tau-Ceti geflüchtet, weil sich ihre Sonne in eine Nova verwandelte und nun hoffen die mehreren hunderttausend Reisende, dass sie auf der Erde eine neue Heimat finden. Die Phelaner sind, obgleich mit Pelz versehen, den Menschen gar nicht unähnlich. Sie haben die Menschen lange studiert und aus den Fernsehsendungen Kultur und Sprache lernen können. Auf der Erde diskutiert man heftig, ob man die Fremden haben möchte und wo sie sich ansiedeln dürfen. Als sich herausstellt, dass das eine Schiff der Phelaner nur eines von vielen ist und nicht Tausende sondern Milliarden zu erwarten sind, spitzt sich die Situation zu.
Michael McCollums Stärken liegen in einer unterhaltsamen Schreibweise. Sein Stil ist einfach und klar, der Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf dem Inhalt und weniger in einer ausgefeilten Schreibweise. Die Motive der Figuren sind verständlich und sie bemühen sich trotz aller Vorbehalte um Verständnis. Die Außerirdischen sind auf ihr Überleben bedacht und fürchten abgewiesen zu werden. Deshalb haben sie auch zuerst verschwiegen, dass viele weitere Schiffe kommen werden. Man darf als Leser nicht erwarten, dass McCollum auf die Probleme bei der Integration von Einwanderer eingeht, dafür ist er viel zu sehr Unterhaltungsautor und auf Technik und Außerirdische bedacht. Dennoch arbeitet er die unterschiedlichen Mentalitäten gut heraus, so dass kein Schwarz-Weiß-Schema entsteht. Auch ist der Aufbau der Geschichte längst noch nicht so geschickt wie bei den späteren Romanen McCollums, wie den Antares-Romanen. Letztlich ist „Die Segel von Tau-Ceti“ gutes Lesefutter, das mit einigen Wendungen überrascht.
Michael McCollum: Die Segel von Tau-Ceti.
Heyne, Oktober 2008.
431 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.