Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Darf man eine Satire über den Holocaust schreiben? Die Antwort lautet "Nein". Tova Reich versucht's trotzdem - und scheitert.
Grob gesagt geht es in ihrem Buch "Mein Holocaust" um jemanden namens Maurice Messer, der mit dem "Holocaust Memorial Center" Geld verdient. Eines seiner Probleme: Enkelin Nechama tritt - "weil auch die Christen ein Recht auf ihren Holocaust haben" - als Schwester Consolatia zum Kreuz einem Karmelitinnen-Orden bei, dessen Kloster direkt neben dem Lager Auschwitz liegt ...
Das alles ist verquaster Nonsens und außerdem geschmacklos. Damit einem über Tova Reichs Ideen wie etwa dem nützlichen Handyempfang in der Gaskammer das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, müsste zuerst eine Art von Lachen entstanden sein. Was definitiv nicht der Fall ist. Ein ganz schlechtes Buch.