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„Todesgott“ ist bereits Arni Thorarinssons vierter Roman mit dem Journalisten Einar in der Hauptrolle und spielt in einem kleinen Fischerort im Norden Islands. Einar ist ein sympathischer und sehr gemütlicher Journalist, der die Ruhe und Gelassenheit der isländischen Bevölkerung, aber auch deren ausgeprägten Stolz widerspiegelt.
Im aktuellen Roman wird der Schreiberling von seinem boshaften Chefredakteur zur Lokalredaktion der Kleinstadt Akureyri versetzt. Der Journalist empfindet dies als Strafe und rebelliert innerhalb seiner eingeschränkten Möglichkeiten. Die verschrobenen Menschen in der Provinz gehen im gehörig auf die Nerven, aber schon bald verstrickt er sich in zwei scheinbar nicht zusammenhängende Unglücksfälle: Eine Frau stürzt bei einer betrieblichen Wildwasser-Rafting-Tour aus dem Boot und ertrinkt. Alles deutet auf einen Unfall – lediglich die Mutter des Opfers glaubt nicht daran. Aber selbst Einar glaubt der alten, möglicherweise wirren Frau im Heim zunächst nicht, bleibt aber dran. Zur gleichen Zeit wird die Leiche des Gymnasiasten Skarpheinn Valgarsson auf einer Müllhalde gefunden. Nur wenige Tage bevor der Schüler ermordet wurde, hatte Einar den Jungen, der die Hauptrolle in einer Schulaufführung spielen sollte, interviewt. Skarpheinn war eine schillernde Persönlichkeit – ein hochintelligenter, gut aussehender junger Mann mit charismatischer Ausstrahlung. Einars Nachforschungen bringen die dunkelsten Seiten des Schülers zu Tage und führen die beiden Fälle schnell zusammen.
Arni Thorarinsson stilisiert den Helden dieses Romans in der klassischen Art und Weise der amerikanischen Detektivgeschichten. Einar ist ein witziger, sehr ironischer Protagonist, der versucht, mit der Einsamkeit seines Schicksals zu Recht zu kommen. Der Autor schreibt sehr stilsicher vor dem traditionellen Hintergrund der skandinavischen Krimis, die seit jeher sehr gesellschaftskritisch sind. „Todesgott“ ist nicht nur Kriminalliteratur – vielmehr zeigt er ein sehr realistisches Bild des modernen Islands mit seinen Konflikten und Ängsten vor ausländischen Arbeitern und Fremden.
Fazit: Ein Krimi der sich leicht und locker liest, wie die taghelle Nacht des isländischen Sommers und trotzdem so dunkel und verschroben ist, wie die Nacht mit ihren gespenstischen Nordlichtern.