Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Viel Action, Tempo und überraschende Wendungen verspricht dieser Thriller, wie alle Bücher des Page & Turner Verlages (Name ist Programm). Auf dem Schutzumschlag ist die Silhouette von New York zu sehen und in Überblendtechnik eine Pupille, die wie ein Brandzeichen das Empirestategebäude umrahmt.
Rasant und ungewöhnlich geht es los: Ein Künstler bemalt erst sich und dann sein Modell mit Farbe und wälzt sich mit ihr auf einer weißen Leinwand. Zwischen Drogenrausch und Kalkulation ist das sein Beitrag zur modernen Kunst und er hat Erfolg damit. Die Grenzerfahrung, die ihm noch fehlt, ist der Tod. Und er wünscht sich seinen Tod, wie seine Kunstwerke ebenso mal inszenieren zu können. Doch da hat sein Mörder noch ein Wörtchen mitzureden.
Als Linus mit Schmusedecke drapierte Comicfigur wird der Künstler ein paar Seiten später grausam entstellt aufgefunden. Wird das nächste Opfer Lucy von den Peanuts sein?, sinniert der ermittelnde Kommissar. Die Situation ist prekär, denn das erste Opfer ist der Sohn des New Yorker Bürgermeisters und der Neffe des Kommissars. Kommissar Marsalis stößt auf einen alten Raubüberfall, bei dem die Täter als Peanuts verkleidet waren. Doch erst mit Hilfe der Visionen einer Italienerin (auch der Autor ist Italiener) kann er den Mörder fassen. Maureen Martini hat sich eine neue Netzhaut auf die Augen transplantieren lassen und sieht mit den Augen eines Toten.
Sicher kein Buch für feinsinnige Sprachliebhaber, aber ein Tipp für alle hungrigen Lesestoffvernascher.
Aus dem Italienischen von Birgitta Höpken
Giorgio Faletti: Im Augenblick des Todes.
Page & Turner, München, Februar 2006.
544 Seiten, Hardcover.