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Günter Grass: Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990
Jetzt bestellen bei amazon.de! Gut, dass dieses Buch mit 18 Jahren Verzögerung erschienen ist: Liest man Günter Grass‘ Tagebuch aus dem Jahr 1990 wird einem bange um das vereinte Deutschland.

Akribisch hat er fast jeden Tag des Jahrs nach dem Mauerfall und das der Deutschen Wiedervereinigung in literarischer Sprache Tagebuch geführt – bis zum 1. Februar 1991. Der Golfkrieg sollte auch noch vorkommen.
Mit „Unkenrufen“ aus denen 1992 die gleichnamige Erzählung wurde, war der damals 63-Jährige großzügig. Die Chronik einer Veränderung versucht der notorische Schwarzseher mit dem Tagebuch, das als Buch „Unterwegs von Deutschland nach Deutschland“ erschienen ist.

Diese Reise von West nach Ost – mit Abstechern in die Heimat Polen – beginnt im Ferienhaus in Portugal. Und in den Monaten des dortigen Verweilens, Januar und Oktober, ist Grass‘ Schnellkurs im Begraben von Hoffnungen nur Fern-Diagnose des ach so schlechten Zustandes der vereinten Republik. Die ehemalige DDR sieht er in seiner Schwarzmalerei als „gottverlassen graues Land“, Deutschland als „Täuschland“, in dem er lieber „Zigeuner“ sein möchte. Man erinnert sich an Grass‘ „Tagebuch einer Schnecke“, in dem er 1972 den Wahlsieg von Willy Brandt gefeiert hat. Das 1990er Tagebuch beklagt die Wahlniederlage der SPD.

Ein subjektives deutsches Geschichtsbuch hat Grass da vorgelegt – aus heutiger Sicht stellt sich vieles weniger düster dar. Auch für den Autor selbst, der 1999 den Literatur-Nobelpreis bekam. Beim Lesen der Tagebuch-Notizen brennt er hingegen das Bild von der Schlange, die in seinem Garten eine Kröte verschluckt, ein. Grass hat die Kröte gerettet. Gleiches hätte er wohl auch gerne mit der ehemaligen DDR gemacht.
Auflockernd sind die Notizen über schriftstellerische Arbeiten, über die Liebe des Literaten zum Zeichnen und über seine Familie, die Ehe, die 1990 eine Krise überstand. Vom „Wirrnis Großfamilie“ mit acht Kinder, davon sechs leiblichen und vier Müttern schreibt Grass. Und ist da viel weniger reaktionär als im politischen Bereich.

Im Februar erscheint das Tagebuch als Bildband mit Zeichnungen (38 Euro), später das Buch „Als der Zug abfuhr“, ein Rückblick auf die Wende in Reden und Essays von Grass.

Günter Grass: Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990.
Steidl, Januar 2009.
240, Seiten, Hardcover, 20 Euro.

Julia Gaß

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