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Boris Koch: Der Drachenflüsterer
Jetzt bestellen bei amazon.de! Seit Ben im Alter von elf Jahren einen Drachenritter in seiner Heimatstadt Trollfurt beobachtet hat, möchte er ebenfalls dessen Beruf ergreifen. Wie er das anstellen kann, ist ihm selbst in seinem 15. Lebensjahr noch unklar. Seine Eltern sind mittlerweile verstorben und er hält sich mit kleineren Diebstählen über Wasser. Im gleichaltrigen Yanko hat er einen Freund gefunden, mit dem übrigen Jungs des Dorfes kommt es öfter zu Streit, da deren Eltern ihn für einen Nichtsnutz halten. So legt er sich mit dem neu zugezogenen Sidhy an, weiß jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dessen Vater einen Drachen besitzt. Ben sieht sich am Ziel seiner Träume, doch Sidhy setzt alles daran, damit der Junge den Drachen nicht zu Gesicht bekommt. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Ein echter Drachenritter besucht die Stadt und Ben möchte diese gerne mit ihm verlassen. In einem Wirtshaus kommt es zu einem Wortgefecht zwischen den beiden, da der Drachenritter sich nicht auf Bens Pläne einlassen will. Am Morgen wird der Mann tot aufgefunden. Die Bewohner des Dorfes machen Ben für den Mord verantwortlich.

Die beschriebene Handlung umfasst einen Großteil des ersten Abschnittes des Buches, betitelt als „Trollfurt“. Schon hier fallen klare Unterschiede zur aktuellen Fantasy-Szene auf. Drachen und Menschen kämpfen nicht gemeinsam für ein Ziel oder sind als klare Gegner einander gegenübergestellt. Drachen sind hier Wesen, die laut Legenden von dem Bösen, dem Gott Samoth, befallen sind. Um sie von diesem Fluch zu erlösen, müssen ihnen die Drachenritter die Flügel abtrennen. Danach sind sie friedliche Geschöpfe und leben mit den Menschen in Eintracht. Diese Idee wird innerhalb des Buches eingebunden in eine überzeugende Mythologie, die von den spannendsten Geschichten umragt wird. Diese Stärke von »Der Drachenflüsterer« wird auch im Anhang ausgespielt, der einige kurze Abschnitte und Erzählungen zu Drachen und Menschen enthält, nebst einem Rezept für „Flügelgeschnetzeltes für Birnen“, zu dem man so exotische Zutaten wie Drachenflügel und Felsenlauch benötigt – Nachahmern sei von diesem Rezept dringend abgeraten!

Die Welt erinnert in vielen ihrer Beschreibungen an das Mittelalter und sorgt für eine gute Einbettung der Geschichte. Diese kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anfang nur sehr schleppend vorangeht, im ersten der drei Teile förmlich keine Spannung vorhanden ist. Man folgt mit Aussicht auf Änderung den Träumen eines 15-Jährigen, doch es bleibt alles über viele Seiten hinweg beim Alten. Der einzige Lichtblick ist eine Laterne, die Ben auf einem Friedhof beobachtet – dieses Motiv wird dann jedoch nicht aufgeklärt. Erst mit dem Ende seiner Zeit in Trollfurt kommt Hoffnung auf Besserung der Handlung auf. „Auf der Flucht“ und „Das Geheimnis der Ketzer“ gestalten sich dann wesentlich interessanter, letzterer Abschnitt sogar spannend und temporeich. Legende und Aberglaube werden in Frage gestellt, letztendlich sogar über den Haufen geworfen, um Neuem Raum zu geben. Stellenweise mag man sogar verdeckte Seitenhiebe auf andere Romane des Genres hineinlesen, denn allein der Aberglaube der Bewohner des Dorfes Trollfurt regt zum Schmunzeln an.

Der Drache an sich wird sehr menschlich dargestellt, seine Verwirrung wird nicht immer deutlich und bleibt für meinen Geschmack hinter den anderen Aspekten der Geschichte zurück, obwohl doch gerade mit dieser Störung seines Wesens geworben wurde. Auch die angedachte Liebesgeschichte zwischen Ben und Nica, der Schwester von Sidhy, ist nur eine Randerscheinung. Ja, mit recht simpel gehaltener Sprache bleibt Vieles schlichtweg auf der Strecke.

Kochs Buch um den Jungen, der eine besondere Gabe hat und auf einen verwirrten Drachen stößt, war für mich somit nett zu lesen, zählt aber keinesfalls zu den Leuchten des Genres. Aus der von ihm entwickelten Idee hätte man einiges mehr herausarbeiten können. Viele interessante Züge der Geschichte bleiben unergründet. Der überzeugendste Punkt sind noch die Mythen und Legenden, die das Denken der Menschen beherrschen.

Boris Koch: Der Drachenflüsterer.
Heyne, November 2008.
349 Seiten, Hardcover, 10,00 Euro.

Janine Gimbel

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