Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespĂŒrt.
Im Jahr 2033 ist das heute bekannte Moskau nicht mehr als eine Erinnerung. Nach einer nicht nĂ€her definierten Katastrophe, die die Oberwelt sowohl zerstört als auch verstrahlt und vergiftet hat, haben die ĂŒberlebenden Menschen sich mitsamt ihren alten Vorurteilen und Einteilungen in die erhaltenen Metrotunnel unter Moskau zurĂŒckgezogen. Von hier aus macht sich der junge Artjom auf den Weg, die Geheimnisse seiner Welt und der Oberwelt zu erkunden.
Die Stimme des Sprechers Detlef Bierstedt dĂŒrfte vor allem Star-Trek-Freunden sehr bekannt vorkommen: Er ist die deutsche Stimme von Jonathan Frakes, Com. William Riker aus der Next-Generation-Serie. Ich gebe es zu, ich werde ihm niemals zuhören können, ohne einen dunkelbĂ€rtigen Riker vor mir zu sehen. Das macht aber nichts, das Zuhören macht trotzdem SpaĂ. Detlef Bierstedt liest klar und verstĂ€ndlich, die einzelnen Metrostationen erscheinen quasi vor dem inneren Auge des Zuhörers. Die Protagonisten sind gut zu unterscheiden, er gibt jedem eine ganz eigene Betonung. Sehr gut gelungen sind ihm auch zum Ende hin die Darstellungen der inneren Konflikte Artjoms, die klar von der Handlung zu unterscheiden sind. Es ist eine sehr angenehme, unaufdringliche Stimme, die einen in die Tiefe der Metrostationen von Moskau fast vollstĂ€ndig entfĂŒhrt.
Ein bisschen enttĂ€uschend fand ich Artjoms mangelnde Entwicklung. Erst ganz zum Ende hin fĂ€ngt er ernsthaft an, ĂŒber das, was er auf seinem Weg gelernt hat, nachzudenken und es einzuordnen. Eigentlich hat die Handlung von Metro 2033 das Potential fĂŒr einen klassischen Entwicklungsroman, aber der Autor lĂ€sst seinen Helden bis zum Ende nur passiv Erfahrungen machen und erst in den letzten beiden Kapiteln fĂ€ngt er an, daraus zu lernen. Fast wirkt das, als wĂ€re dem Autor gerade da eingefallen: Da war doch noch was. DafĂŒr kommen die Erkenntnisse ebenso wie das Ende des Romans dann geballt und Schlag auf Schlag.
Insgesamt hat das Zuhören aber dennoch SpaĂ gemacht und lĂ€sst gespannt auf den nĂ€chsten Roman des Autors warten. Denn eine Frage wird trotz mehrfachem Stellen nicht beantwortet: Gibt es noch andere StĂ€dte mit Ăberlebenden in den ausgedehnten Metronetzen?
Dmitri Glukhovsky: Metro 2033.
Der Audio Verlag, Februar 2009.
CD, 24,99 Euro.