Ist das Fehlen von Zeitreisenden in die eigene Zeit wirklich der Beweis dafĂŒr, dass es keine Zukunft der Welt mehr geben wird, aus der sie in die Vergangenheit reisen könnten?
Jed DeLanda ist ein Nachfahre der Mayas und er ist ein LebenskĂŒnstler, der das Leben spielerisch nimmt. Von seiner Mutter lernte er einst das Spiel, mit dessen Hilfe sich sehr sichere Prognosen fĂŒr die Zukunft erstellen lassen, was Jed fĂŒr erfolgreiche Börsenspekulationen nutzt und sich ansonsten treiben lĂ€sst. Bis ein alter Maya-Codex auftaucht, der aussagt, dass schon die Mayas des 7. Jahrhunderts das Spiel spielten und dass eine hochkomplexe Partie das sichere Ende der Welt fĂŒr den 21.12.2012 voraussagt. Nachdem einige im gleichen Codex und im gleichen Spiel vorausgesagte Katastrophen eintreffen, ist nicht nur Jed ĂŒberzeugt. Um die Erde zu retten, reist sein BewuĂtsein in die Vergangenheit, um die HintergrĂŒnde zu erkunden und den im Spiel vorausgesagten Ablauf möglichst zu verĂ€ndern. Hier kommt er mit der geheimnisvollen Droge âZamlikâ in BerĂŒhrung, ohne die komplexere Spiele nicht bewĂ€ltigt werden können, eine Art Gehirndoping fĂŒr die wichtigen Seher der StĂ€mme.
Etwas gespalten bin ich bezĂŒglich des Endes, das ich hier auf ĂŒberhaupt keinen Fall verraten werde. Nur soviel: Ich dachte schon, die Welt wĂ€re jetzt gerettet, alles wĂ€re gut und es war noch eine ganze CD ĂŒbrig. Dann kam noch ein Nachspann mit einer sich anbahnenden Beziehung und ich dachte: Gut, kriegen tun sie sich auch noch, wie abgelutscht. Und dann folgte tatsĂ€chlich noch ein Knaller, der dazu fĂŒhren wird, dass ich mir das Ganze unbedingt nochmal anhören muss, um herauszufinden, ob DAS irgendwo vorauszusehen war. Was der Autor fĂŒr meinen Geschmack zu offen lĂ€sst, ist das eigentliche Spiel. Zwar behauptet Jed immer wieder, es wĂ€re nur eine Möglichkeit, dem Spieler sozusagen beim Denken, bei der Konzentration zu helfen, um die wahrscheinlichste Zukunftsvariante auszuwĂ€hlen, aber dennoch scheint die Wahrheit des Spiels vollkommen unabwendbar zu sein, als wĂŒrde das Spiel aktiv in den Weltenlauf eingreifen. Diese Frage bleibt offen und lĂ€sst das Hörbuch ein wenig unbefriedigend enden.
Brian DâAmato erzĂ€hlt die Geschichte in der Ich-Form und Volker Lechtenbrink bringt dem Zuhörer Jed sehr nahe. Obwohl der Sprecher eine extrem einprĂ€gsame Stimme hat, hat man nach wenigen SĂ€tzen die Stimme als Jeds akzeptiert. Das Hörbuch enthĂ€lt eine Menge Worte aus der Maya-Sprache mit Klick- oder Schnalzlauten â ich kannte den Begriff vorher, auch die Schreibweise, aber jetzt weiĂ ich, wie sich das anhören sollte. Die fĂŒr europĂ€ische Zungen wahren Zungenbrecher kommen mit genau der Leichtigkeit aus dem Lautsprecher, mit der auch Jed sie aussprechen wĂŒrde, und tragen ein StĂŒck zum Versinken im Hörbuch bei. Ăberhaupt hat Volker Lechtenbrink eine sehr angenehme Stimme auf diesem Hörbuch, bei der man auch bei CD8 noch nicht ermĂŒdet ist und die ĂŒberhaupt nicht zum gedanklichen Abschweifen einlĂ€d.
Fazit: spannende Unterhaltung auf 8 CDs, die wirklich gut gemacht sind.
Brian DâAmato: 2012 - Das Ende aller Zeiten.
LĂŒbbe, MĂ€rz 2009.
CD, 24,95 Euro.