Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Zum dritten Mal macht sich das Ermittlerduo Michelle Maxwell und Sean King auf die Suche nach einem Mörder. In David Baldaccis „Im Takt des Todes“ ermitteln sie an einem geheimen Ort namens Babbage Town. Dort leben Wissenschaftler, die an einer Maschine bauen, die jeden Code knacken können soll. Aber dann wird einer der Wissenschaftler ermordet.
Dies ist nicht die einzige Geschichte, die Baldaccis neuer Thriller zu bieten hat. Denn gegenüber von Babbage Town liegt das CIA-Gelände Camp Peary, wo der Wissenschaftler, Monk Turing, tot aufgefunden wurde. Und auch hier scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen.
Und dann ist da noch Turings autistische Tochter, die mehr weiß, als sie sagt. Sobald sie nach ihrem Vater gefragt wird, spielt sie immer ein bestimmtes Musikstück auf dem Klavier. Für Maxwell und King ist klar: Die Noten stellen einen Code dar und den müssen sie knacken.
Die Vielseitigkeit ist es, die „Im Takt des Todes“ zu einem wirklich spannenden Thriller macht. Bis zur letzten Seite treten in der Geschichte immer wieder überraschende Wendungen auf und die Ermittler stoßen an ihre Grenzen. Die CIA macht es den beiden nicht leicht, der Lösung des Falles näher zu kommen.
Baldaccis Buch scheint auf den ersten Blick ein Regierungsthriller über die Vertuschungsaktionen der CIA zu sein, doch die Geschichte greift durch den Charakter der autistischen Tochter Viggie und das geschickte Einbringen der historischen Entwicklung der Codes weit tiefer.
Das Ermittlerduo ist ein weiterer Pluspunkt des Buches. Michelle Maxwell und Sean King haben eine eigene Geschichte, die stets in die Gesamterzählung mit einfließt. Nicht nur das kriminalistische Geschick der beiden ist wichtig für den Verlauf des Falles, sondern auch deren Charakterstärke.
David Baldaccis „Im Takt des Todes“ steht den beiden vorherigen Thrillern „Im Bruchteil der Sekunde“ und „Mit jedem Schlag der Stunde“ in nichts nach. (Man muss die beiden anderen Bücher nicht lesen, um „Im Takt des Todes“ spannend zu finden.)
David Baldacci: Im Takt des Todes.
Lübbe, Februar 2009.
539 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.